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PwC: Facility Management Monitor 2025

Fachkräftemangel und digitale Transformation beeinflussen den europäischen Facility Services-Markt."
Ferdinand Neubauer
PwC: Facility Management Monitor 2025
© Facility Management Monitor 2025

Der „Facility Management Monitor 2025“ von PwC, in Zusammenarbeit mit den DACH-Berufsverbänden RealFM, Facility Management Austria (FMA) und SVIT FM Schweiz, zeigt, dass der Facility Services-Markt in den wichtigsten europäischen Ländern ein Gesamtvolumen von 329 Milliarden US-Dollar umfasst. Im Jahr 2023 konnte Deutschland mit einem Umsatz von 88 Milliarden US-Dollar einen Anstieg von 5% im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen und bleibt damit der umsatzstärkste Markt in Europa.

Der Facility Management Monitor wurde aufgrund des positiven Feedbacks zur ersten Auflage im Jahr 2023 nun bereits zum zweiten Mal aufgelegt. Diesmal wurden zusätzlich die Berufsverbände aus der Schweiz und Österreich eingebunden, sodass die Ergebnisse nun den gesamten DACH-Raum widerspiegeln. Die Umfrage zeigt einen klaren Trend: Facility Management wird zunehmend zu einem strategisch wichtigen Bestandteil der Unternehmensführung. Laut der Studie sind 63% der Nutzer und 55% der Dienstleister der Meinung, dass Facility Management eine immer größere Verantwortung innerhalb der Unternehmensorganisation übernimmt.

 „Die effiziente und nachhaltige Bereitstellung und Bewirtschaftung von Immobilien trägt nicht nur zur Senkung von Kosten bei, sondern spielt auch eine wichtige Rolle bei der Erreichung der Unternehmensziele sowie der Klimaschutzziele“
—Dirk Otto, Präsident von RealFM,
Auch in Österreich hat Facility Management eine enorme Bedeutung. Mit über 200.000 Beschäftigten und einem Umsatz von mehr als 20 Milliarden US-Dollar macht es rund 4% des Bruttoinlandsprodukts aus und trägt so maßgeblich zum Wohl der Gesellschaft bei, wie D
—Doris Bele, Vorsitzende von Facility Management Austria (FMA)

Die Untersuchung zeigt auch positive Entwicklungen in Bezug auf die Kundenzufriedenheit. Etwa 48% der Nutzer sind mit den Leistungen ihrer Facility Management-Dienstleister entweder eher oder vollständig zufrieden. Besonders im öffentlichen Sektor ist die Zufriedenheit mit 60% am höchsten. In Österreich und der Schweiz gaben 67% bzw. 60% der Nutzer an, zufrieden zu sein, während die Zufriedenheit in Deutschland mit 42% deutlich niedriger ausfiel. David Rouven Möcker, Partner und Head of Real Estate Consulting & Transformation bei PwC Deutschland, hebt hervor, dass Stabilität in der Servicequalität und langfristige Vertragsbeziehungen wesentliche Faktoren für die hohe Kundenzufriedenheit sind.

Die Digitalisierung bleibt ein dominierendes Thema im Facility Management. Laut der Studie haben 62% der Nutzer und Dienstleister die Einführung von IT-Hardware, Software und die Digitalisierung von Prozessen als wichtigste Priorität festgelegt, um ihre Effizienz zu steigern, Kosten zu sparen und den Datenschutz zu gewährleisten. Vor allem in Deutschland (62%) und der Schweiz (63%) ist die Digitalisierung ganz oben auf der Agenda der Branche. Neue hybride Arbeitswelten und flexible Raumgestaltungen sind ebenfalls ein bedeutender Trend, der das Facility Management verändert.

Dennoch bleibt der Fachkräftemangel eine der größten Herausforderungen für die Branche. 81% der Dienstleister und 76% der Nutzer nennen Personalmangel und fehlende Qualifikationen als Hindernisse. Dieser Mangel an qualifiziertem Personal schränkt das Wachstum der Branche ein, erhöht die Rekrutierungskosten und erschwert die Innovationskraft, wie David Rouven Möcker von PwC erläutert. Besonders ausgeprägt ist der Fachkräftemangel in Deutschland (78%) und der Schweiz (84%).

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Nachhaltigkeit und die Erfüllung von ESG-Kriterien. 72% der Befragten sehen dies als wesentliche Herausforderung an, da die Umsetzung nachhaltiger Strategien mit hohen Anfangsinvestitionen und einem komplexen Lieferkettenmanagement verbunden ist. Christian Hofmann, Präsident des SVIT FM Schweiz, betont, dass die erfolgreiche Umsetzung von ESG-Strategien klare Kennzahlen und eine gezielte Budgetplanung erfordert. Doris Bele von der Facility Management Austria hebt hervor, dass der Ausbau interner Kapazitäten ebenfalls notwendig ist, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.

Die Studie zeigt auch, dass bei der Vergabe von Facility Services keine eindeutige Präferenz für ein bestimmtes Modell besteht. 59% der Nutzer bevorzugen gebündelte und integrierte Vergaben je Gewerk, während 28% Einzelvergaben bevorzugen. Es wird erwartet, dass integrierte Vergabemodelle in Deutschland bis 2027 um 24% wachsen werden, was ihre zunehmende Bedeutung für den Markt widerspiegelt.

Obwohl der Digitalisierungsgrad im Facility Management noch relativ gering ist, sehen Experten großes Potenzial in der Nutzung von innovativen Technologien wie KI, die zu einer effizienteren und nachhaltigeren Verwaltung von Immobilien führen kann. Doch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Branche steckt noch in den Kinderschuhen. Nur 2% der Befragten setzen KI regelmäßig bei der Beschaffung von Facility Services ein, und 65% nutzen sie überhaupt nicht. Dennoch sehen Experten, wie Kai Ukena von PwC Real Estate Consulting, in der Integration von KI einen entscheidenden Hebel für die Zukunft der Branche, insbesondere in Bezug auf Kostensenkung, Entscheidungsfindung und präzisere Bedarfsprognosen.