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PwC, RealFM e.V. und Builtworld - Facility Management Monitor

Nur knapp 10 Prozent der befragten Nutzer zeigen sich vollkommen zufrieden mit ihrem aktuellen Facility Service Dienstleister.
Michael Neubauer

Im Rahmen einer explorativen und deskriptiven Online-Umfrage für die erste Ausgabe des gemeinsam von PwC, RealFM e.V. und Builtworld erstellten Facility Management Monitor wurden über 100 Experten (Nutzer und Dienstleister) aus der Facility Management Branche zu aktuellen Trends und Herausforderungen befragt. Zielstellung der Untersuchung war, neben der Identifizierung der aktuellen Wahrnehmung des Facility Managements im Allgemeinen, die Trends „Technologie & Digitalisierung“ sowie „Nachhaltigkeit“ im Besonderen näher zu beleuchten. Hierbei wurden sowohl die Perspektive der Nutzer als auch der Dienstleister berücksichtigt.

Wesentliche Ergebnisse der Umfrage im Überblick:

1. Die Nutzer sind nur teilweise zufrieden mit ihren Dienstleistern: Nur knapp 10 Prozent der befragten Nutzer zeigen sich vollkommen zufrieden mit ihrem aktuellen Facility Service Dienstleister. David Rouven Möcker, Leiter des Bereichs Real Estate Consulting von PwC Deutschland: „Für eine vertrauensvolle und nachhaltige Beziehung zwischen dem Auftraggeber und Auftragnehmer ist ein enger und qualifizierter Austausch auf Augenhöhe über die Anforderungen der zu erbringenden Leistungen wichtig. Dazu gehört auch, dass Daten auf beiden Seiten transparent verfügbar gemacht werden und ein gleiches Verständnis zur Datenbearbeitung und -interpretation besteht.“ „Das zukünftige Zufriedenheitsniveau im Zusammenhang mit der Leistungsqualität kann unter anderem auch durch einheitliche Zertifizierungen erreicht werden“, ergänzt Dirk Otto, Präsident des RealFM e.V.

2. Der zunehmend steigende Aufwand für Monitoring und Dokumentation wird sowohl von Nutzern als auch von Dienstleistern als stärkste negative Entwicklung erachtet. Des Weiteren sehen rund 50 Prozent der Dienstleister die Budgetknappheit für Facility Services verbunden mit steigenden Beschaffungskosten der Leistungserbringung als negative und zugleich kritische Entwicklung im Facility Services Markt.

3. Vertragsanpassungen sind zeitnah zu erwarten: Zwei Drittel der befragten Nutzer beabsichtigen eine Neuvergabe bzw. Neuverhandlung ihrer Facility Service Verträge in den kommenden sechs bis 36 Monaten. Kai Ukena, Manager im Bereich Real Estate Consulting bei PwC, führt dazu aus: „Diese Verteilung ist dadurch beeinflusst, dass durch Unsicherheitsfaktoren während der Pandemie kaum Ausschreibungen durchgeführt wurden. Sie werden nun oft nachgeholt. Weiterhin wirkt der aktuelle sozioökonomische Kontext wie Nachhaltigkeitsbestrebungen, steigende Inflation und neue Arbeitsplatzkonzepte dynamisch auf die Anzahl der FM-Ausschreibungen.“

4. Die Präferenz für kürzere Vertragslaufzeiten steigt: Mehr als 50 Prozent der Nutzer und Dienstleister präferieren zukünftig mittelfristige Vertragslaufzeiten von drei bis fünf Jahren.

5. Steigender Aufwand bei Vertragswechsel ist eine Belastung: 37 Prozent aller Befragten empfinden den stetig steigenden Aufwand für Ausschreibungen und Vertragswechsel als negativ.

6. Smart-Buildings sind bislang wenig verbreitet: fünf Prozent und weniger ist ihr Anteil im Verantwortungsportfolio von 70 Prozent der befragten Nutzer.

7. Der Digitalisierungsgrad in der Branche wird als gering eingestuft. Die Chancen der technologiebasierten Weiterentwicklung werden besonders im Leistungsbereich der infrastrukturellen Services als hoch erachtet.

8. Nutzen von ESG-Maßnahmen wird kaum gesehen: 26 Prozent der befragten Nutzer geben an, dass sowohl die fehlende Akzeptanz als auch der fehlende erkennbare Nutzen seitens der Entscheidungsträger wesentliche Hinderungsgründe bei Umsetzung einer ESG-Strategie sind.

„Die Umsetzung des Nachhaltigkeitsmanagements ist teuer und die Ergebnisse stellen sich erst nach einem längeren Zeitraum ein. Mehr als 50 Prozent der von uns befragten Nutzer schätzen die Amortisationszeiten ihrer nachhaltigen Investitionen auf fünf bis zehn Jahren. Sowohl die Flächenoptimierung als auch die Erneuerung der Gebäudetechnik werden als größte Ressourceneinsparpotenziale genannt“, so Kai Ukena. Die Umfrageergebnisse zeigten außerdem, dass eine überwiegende Mehrheit der befragten Nutzer kein fehlendes Beratungsangebot zu Nachhaltigkeitsfragen erkenne. Gleichzeitig besteht ein starker Bedarf. „Die Ausbildung unternehmensinterner Ressourcen zu Nachhaltigkeitsthemen wird daher in den kommenden Jahren stark zunehmen“, so David Rouven Möcker.

9. Spezifisches Facility Management befriedigt Mitarbeiterbedürfnisse: Über 60 Prozent der befragten Nutzer und Dienstleister geben an, dass die Arbeitgeberattraktivität durch eine engere Zusammenarbeit zwischen Facility- und HR-Management erhöht werden kann.

10. Facility Management leistet einen Mehrwert für das Unternehmen: 72 Prozent der Nutzer sind der festen Überzeugung, dass das Facility Management inklusive seiner Services aktiv zum Geschäftserfolg beiträgt.