Institutionelle Investoren blicken mit Zurückhaltung, aber wachsendem Interesse auf das zweite Halbjahr 2025
Die Real Blue Kapitalverwaltungs-GmbH, Investmentmanager der Drees & Sommer Gruppe, hat 58 institutionelle Investoren und Asset Manager zu ihrer Einschätzung des Immobilienmarkts für das zweite Halbjahr 2025 befragt.
Das Ergebnis: Trotz anhaltender Unsicherheiten am Markt planen rund 60 Prozent der Befragten, in den kommenden sechs Monaten Immobilien zu kaufen. Rund 52 Prozent wollen Objekte veräußern. Bei den Verkäufen stehen strategische Portfoliobereinigungen (63 Prozent), Liquiditätssteigerung (50 Prozent) und ESG-Kriterien (30 Prozent) im Vordergrund. 27 Prozent nennen die Realisierung von Wertzuwächsen als Verkaufsgrund.
Preissteigerungen erwarten die meisten vor allem bei Wohnimmobilien. 78 Prozent gehen hier von steigenden Preisen aus. Danach folgen Rechenzentren mit 69 Prozent und das Segment Micro Living mit 45 Prozent. Auch bei Erneuerbaren Energien und Gesundheitsimmobilien rechnen jeweils 43 Prozent mit höheren Preisen. Bei Logistik/Light Industrial sind es 41 Prozent, bei Pflegeimmobilien und Senior Living 38 Prozent.
„Das Interesse an Rechenzentren spiegelt die strukturellen Veränderungen unserer Wirtschaft wider. Institutionelle Investoren setzen zunehmend auf resiliente, technologiegestützte Immobilienstrategien. Rund 74 Prozent der Befragten rechnen damit, dass sich Data Center als marktgängiges Investmentprodukt für institutionelle Investoren etablieren wird.“—Michael Eisenmann, Geschäftsführer von Real Blue.
Als stabil bewerten viele Befragte die Preise in den Bereichen Hotel (62 Prozent) und Einzelhandel/Fachmärkte (60 Prozent). In weiteren Sektoren wie Gesellschaftsimmobilien, sonstiger Einzelhandel und Highstreet sowie bei Erneuerbaren Energien, Micro Living und Logistik/Light Industrial erwarten jeweils rund die Hälfte der Befragten keine großen Veränderungen bei den Preisen.
Der Fokus bei geplanten Käufen liegt klar auf Wohnimmobilien. 77 Prozent wollen in diesem Bereich investieren. Dahinter folgen Logistik/Light Industrial mit 43 Prozent und Büro mit 31 Prozent. Fachmärkte liegen bei 26 Prozent, Rechenzentren bei 20 Prozent.
„Die Nachfrage nach Wohnimmobilien bleibt ungebrochen, Logistikobjekte profitieren von stabilen Nutzerstrukturen – und im Bürosektor sehen viele Investoren selektive Chancen. Entscheidend ist dabei die Qualität der Lagen und die ESG-Fähigkeit der Objekte“, sagt Eisenmann.
Weniger gefragt sind derzeit Gesellschaftsimmobilien (17 Prozent), Erneuerbare Energien und Sonstige Infrastruktur (je 14 Prozent), Hotel und Pflegeimmobilien (je 11 Prozent), sonstiger Einzelhandel und Micro Living (je 9 Prozent), Batteriespeicher (6 Prozent) und Highstreet-Einzelhandel (3 Prozent).
Die Online-Befragung fand vom 14. April bis 5. Mai 2025 statt. Befragt wurden institutionelle Investoren und Asset Manager mit unterschiedlichen Strategien. Die meisten verwalten Immobilienvermögen im Milliardenbereich.
