In der Salzstadlstraße in Hallein entsteht ein Wohnhaus, das nicht nur neu gebaut, sondern neu gedacht wird. Unter dem Projekttitel REDUCE25 will Salzburg Wohnbau gemeinsam mit Baumit und weiteren Partnern zeigen, dass ressourcenschonendes Bauen möglich ist – und zwar ohne Abstriche bei Qualität oder Komfort. Ziel: 25 % weniger Materialverbrauch beim Bau.
Schon bei der Planung wurde darauf geachtet, das gesamte Gebäude effizient zu gestalten – nicht nur einzelne Bauteile. Eingesetzt werden u. a. der Dämmstein futureBloc, RC-Beton und der emissionsärmere Zement CEM II/C, die neben guten Wärmeeigenschaften auch die Umweltbilanz verbessern.
Ein Highlight ist die 3D-gedruckte Betondecke, die erstmals in einem mehrgeschoßigen Wohnbauprojekt in Österreich verwendet wird. Gedruckt wird mit dem BauMinator-System, das digital geplante Hohlkörper in die Decke integriert. Diese Aussparungen sparen Material – rund 94 m³ Beton (das entspricht 14 LKW-Ladungen) sowie 12 Tonnen Bewehrungsstahl. Insgesamt ergibt das laut Berechnungen eine CO₂-Einsparung von rund 21 Tonnen, was dem Ausgleich von sechs Hektar Wald pro Jahr entspricht.
„Rund zwei Drittel der Deckenfläche werden mit lediglich zwei unterschiedlichen Geometrien von Aussparungskörpern belegt“, sagt Eduard Artner, Leiter des 3D-Druckbereichs bei Baumit. Auch logistisch bringt das Vorteile: Für die 800 m² große Deckenfläche reichen fünf LKW-Lieferungen – früher wären es 30 gewesen.
Leube trägt mit seinem CO₂-reduzierten GreenTech Zement (CEM II/C) zur Bilanz bei. Die Firma Deisl Beton verarbeitet ihn im Projekt – allein damit werden 50 Tonnen CO₂ eingespart. Leube-Geschäftsführer Heimo Berger betont: „Solche Partnerschaften sind wegweisend für unsere Branche. Wenn nachhaltige Anforderungen bereits in Ausschreibungen und bei Bauherren mitgedacht werden, kommen wir dem Ziel der Klimaneutralität näher.“
„Durch dieses Projekt zeigen wir die Möglichkeiten auf, mit intelligenter Planung und – als zentrales Element – der 3D-gedruckten Decke im aufgehenden Rohbau eine Materialeinsparung von 25 Prozent zu realisieren. Das Material, das wir nicht brauchen, ist das Beste.“—Thomas Maierhofer, Geschäftsführer der Salzburg Wohnbau.