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RICS: Baukonjunktur erholt sich – Europa und Deutschland mit positivem Trend

Weltweit bessere Baukonjunktur. Europa und Deutschland legen zu, Kosten steigen langsamer, Ausblick in allen Segmenten positiv.
Ferdinand Neubauer
Ferdinand Neubauer
RICS: Baukonjunktur erholt sich – Europa und Deutschland mit positivem Trend
© Wolfgang Spitzbart .

Der RICS Global Construction Monitor für Q3 2025 zeigt eine leichte Erholung der weltweiten Bauaktivität. Der globale Construction Sentiment Index steigt auf +12, nachdem er im Vorquartal bei +5 lag. Befragte Unternehmen rechnen damit, dass die Baukosten im nächsten Jahr langsamer steigen.

In Europa setzt sich die Erholung fort. Der regionale Index erreicht +18 und damit den höchsten Wert seit Anfang 2022. In MEA und Amerika bleibt das Wachstum stabil, während APAC laut Bericht stagniert.

Auf Länderebene melden die VAE, Indien, Saudi-Arabien, die Niederlande und Nigeria das stärkste Wachstum. In China und Hongkong bleibt die Aktivität rückläufig, auch in Neuseeland und Katar zeigt sich kein Aufschwung. Deutschland liegt mit einem CSI von +32 weiter im positiven Bereich.

Der Infrastrukturbau ist in vielen Regionen der stärkste Treiber. Energieprojekte wachsen besonders schnell, vor allem in Europa. Transport- und IKT-Infrastruktur legen ebenfalls zu. Sozial- und Agrarinfrastruktur entwickeln sich dagegen schwächer.

Beim Ausblick zeigt sich weltweit etwas mehr Optimismus. Besonders in MEA und den USA steigen die Erwartungen für die nächsten zwölf Monate. In Europa schneiden die Niederlande, Spanien und Deutschland am besten ab. In Frankreich, Kanada und China bleibt der Ausblick dagegen schwach.

Belastend wirken weiterhin finanzielle Restriktionen, starke Konkurrenz und unzureichende Nachfrage. Der Fachkräftemangel bleibt ein Problem, ist aber weniger ausgeprägt als in den Vorjahren. Positiv: Die Erwartungen für die Kostensteigerung wurden in allen Regionen nach unten korrigiert.

In Europa steigt der CSI zum dritten Mal in Folge. Spanien führt mit +46, die Niederlande und Deutschland bleiben stabil positiv. Großbritannien fällt leicht ins Negative. Der Ausblick für das kommende Jahr verbessert sich in allen Segmenten, angeführt von der Infrastruktur. Beschäftigungszahlen könnten moderat steigen, Gewinnmargen bleiben voraussichtlich stabil.

„Der globale Construction Index zeigt eine moderate Verbesserung der allgemeinen Marktdynamik und auch europäische Index kann weiter zulegen. (…) Trendgeber ist weiterhin die Infrastruktur, aber die Erwartungen im Wohnungsbau wurden nach oben revidiert und erreichten ein Drei-Jahres-Hoch. Auch im Gewerbebau hat sich die Stimmung deutlich aufgehellt.“
—Susanne Eickermann-Riepe, FRICS.