Steigende Zinsen und Preise sowie wirtschaftliche Unsicherheiten wegen des Ukraine-Kriegs schlagen laut dem Verband der Pfandbriefbanken (vdp) auf den deutschen Markt für Wohnimmobilien durch. 2022 werde erstmals seit 2009 mit einem leichten Rückgang des Finanzierungsneugeschäfts im Vergleich zum Vorjahr gerechnet, so der vdp. In dem Verband haben sich die führenden Kapitalgeber für den Wohnungs- und Gewerbebau zusammengeschlossen.
"Die Dynamik auf dem Wohnimmobilienmarkt hat angesichts der veränderten Rahmenbedingungen jüngst erheblich nachgelassen", erklärte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. Er führte die Entwicklung auch auf Vorsicht der Institute bei der Kreditvergabe zurück.
"Bei selbst genutztem Wohneigentum führen die gestiegenen Zinsen dazu, dass der Erwerb insbesondere für Schwellenhaushalte bei dem bestehenden Preisniveau zunehmend schwieriger wird." Mit Schwellenhaushalten sind Personengruppen gemeint, die sich in den vergangenen ein oder zwei Jahren zu den damals geltenden Konditionen gerade noch ein Eigenheim leisten konnten. Die höheren Finanzierungskosten haben laut dem vdp aber auch die Aktivitäten vieler institutioneller Investoren gestoppt. Auch bei Gewerbeimmobilien rechnet der vdp mit einem rückläufigen Kreditneugeschäft. Hier schwächelten vor allem die Bereiche Büro und Einzelhandel, während sich Logistik relativ gut schlage. (apa/reuters/red)