Damit steht für die CPI Property Group (CPIG) der Weg frei, ein Pflichtangebot für die S Immo zu legen. Erst Anfang Mai hatte sich der dem tschechischen Milliardär Radovan Vitek zugehörige Immobilienkonzern mit der S Immo auf einen Angebotspreis von 23,50 Euro pro Aktie geeinigt. Bei der virtuellen Hauptversammlung am Mittwoch versuchte Bruno Ettenauer, CEO der S Immo, zu begründen, wieso sich der Vorstand für eine Übernahme ausspricht. Dabei führte er in erster Linie das geänderte Zinsumfeld ins Treffen, das etwa „für alle Akteure am Immobilienmarkt in allen Sektoren“ höhere Kapitalkosten mit sich bringe und Druck auf die Renditen ausübe.
Weniger Verständnis für die nun bevorstehende Übernahme zeigten einige Aktionäre. Einer warf Ettenauer vor, Vitek die S Immo auf dem Silbertablett zu servieren – und das, um ein Viertel unter dem EPRA NAV von 29 Euro. Ein anderer Aktionär beklagte, dass die S Immo nun „verschwinden“ werde – obwohl diese, im Gegensatz zu manch anderen Mitbewerber am Wiener Marktplatz, immer gut gemanagt wurde.
Wie die S Immo im Anschluss an die Hauptversammlung per Aussendung mitteilte bedarf die vorgeschlagene Satzungsänderung aufgrund von „zwingenden fusionsrechtlichen Vorschriften“ noch die Freigabe der zuständigen Wettbewerbsbehörde in Ungarn. Die wettbewerbsrechtlichen Freigaben für Serbien, die Slowakei, Rumänien, Deutschland und Österreich würden bereits vorliegen. Aktuell hält die CPIG 76,9 Prozent an der S Immo.