"Wenn wir das Ziel für 2030 erreichen wollen, müsste bei uns alle 30 Minuten ein Antrag für eine Fotovoltaikanlage eingereicht werden."
Tatsächlich werden aktuell jedes Jahr rund 3.000 neue Anlagen errichtet - das ergibt etwa acht Anträge pro Tag. Die Dezentralisierung der Stromerzeugung ist für jeden Netzbetreiber eine Herausforderung, weil die Besitzer der PV-Anlagen den Strom, den sie nicht selber verbrauchen, ins Netz einspeisen. Und das erfordert einerseits die entsprechende Infrastruktur und führt andererseits zu einer Volatilität im Stromnetz. Die flächendeckende Umrüstung auf intelligente Stromzähler (Smart Meter) ist in Salzburg vor knapp einem Jahr angelaufen. Bisher seien 63.000 Zähler ausgerollt worden, sagte der zweite Salzburg-Netz-Geschäftsführer Johannes Walsberger. Bis zum Jahresende soll sich diese Zahl auf 175.000 erhöhen und Mitte 2024 die Umstellung abgeschlossen sein - vorausgesetzt es komme zu keinen nennenswerten Lieferverzögerungen. Ursprüngliches Ziel war übrigens Ende 2019.
Neben der Stromverteilung ist die Salzburg Netz GmbH auch für Erdgas zuständig. Hier erfolgt im Bundesland Salzburg gerade ein Lückenschluss nach Tirol. Zwischen Puch und Oberalm im Tennengau und zwischen Saalfelden und Hochfilzen werden die noch fehlenden 19 Kilometer Hochdruckleitung errichtet, so Struber. Damit sei Salzburg von zwei Seiten versorgt, nämlich von Tirol (und damit über Deutschland) und von Oberösterreich, was die Versorgungssicherheit erhöhe. In Summe wird die Salzburg Netz GmbH - eine 100-Prozent-Tochter der Salzburg AG - im laufenden Jahr knapp 93 Millionen in Investitionen stecken. (apa)