Der Lüftungswärmeverlust in einem meterhohen Aufzugsschacht ist immens und bei dauerhaft erhöhten Energiekosten ein echter Kostentreiber. Schindler setzt aktuell verstärkt auf Energieeffizienz und stattet die Lüftungsöffnung mit einem intelligenten Klappensystem aus.
Die wichtigsten Punkte im Überblick:
Die Lüftungsöffnung über dem Aufzug ist in der Bauordnung aus gutem Grund vorgeschrieben. Im Brandfall zieht durch diese Öffnung dank Kamineffekt der Rauch ab. Der Kamineffekt wirkt aber auch, wenn es nicht brennt – und das treibt die Energie- und Betriebskosten empfindlich nach oben. Umso mehr Stockwerke, umso mehr fällt der Wärmeverlust ins Gewicht. Denn bei einer durchschnittlichen Außentemperatur von 9 Grad und einer Innenraumtemperatur von 22 Grad beträgt die auszugleichende Temperaturdifferenz im Schnitt 13 Grad.
Wir verstehen die Kostensensibilität unserer Kunden, aber diese Investition rechnet sich gerade bei Anlagen ab fünf bis sieben Stockwerken in kürzester Zeit. Das intelligente Schachtentlüftungssystem HVS dichtet die vorgeschriebene Lüftungsöffnung im Schachtkopf bedarfsgerecht ab. Der Kamineffekt wird unterbunden und der Wärmeenergieverlust deutlich reduziert. In Passiv- oder Niedrigenergiegebäuden sorgt die smarte Lüftungsklappe dafür, dass die angestrebte Energieeffizienz überhaupt erreicht werden kann, sagt Gottfried Jung, Existing Installation Director Schindler Österreich.
Die Lüftungsklappe reagiert flexibel auf die Situation im Schacht. Sie öffnet sich bei Normalbetrieb des Aufzugs regelmäßig, um den Schacht zu belüften. Sie aktiviert sich bei erhöhter Temperatur im Schacht sowie bei Störungen. Die Klappe öffnet sie automatisch und sicher, sobald Rauch erkannt wird. Bei einem Stromausfall wird die Lüftungsklappe über die mechanische Federrückstellung geöffnet. Alle Lüftungskomponenten sind perfekt aufeinander abgestimmt und dank mechanischer Federrückstellung absolut Blackout sicher.
So kann etwa durch eine smarte Lüftungsklappe bei einem Aufzugsschacht (Breite 1,60 m, Tiefe 1,80m) mit einer Schachthöhe von 27m (etwa sieben Stockwerke) in einem Wohnhaus ein jährlicher Wärmeverlust von rund 9.045 Kilowattstunden verhindert werden. Das wäre bei Heizenergiekosten von 0,25 Euro/kWh eine jährliche Ersparnis von 2.600 Euro. Bei einem größeren Aufzugsschacht (Breite 2,50 m, Tiefe 2,50m) eines Krankenhauses könnten ein Wärmeverlust von rund 42.288 Kilowattstunden und damit 10.570 Euro an Kosten im Jahr eingespart werden.
Generell hat sich die Energieeffizienz moderner Aufzüge enorm gesteigert. Neue Schindler-Produkte sind dank Stromrückgewinnung und LED-Lampen bereits sehr energieeffizient. Der Aufzugstyp Schindler 3000 oder 3000 Plus verbraucht etwa pro Jahr bei gängiger Nutzung rund 490 Kilowattstunden. Das ist in etwa der Stromverbrauch einer Waschmaschine in einem Mehrfamilienhaus für die gleiche Zeitperiode.
Mittels Rekuperation können Aufzüge wie Fahrtreppen aber auch Strom zurückgewinnen. Gerade in stark frequentierten Orten wie bei Bahnhöfen, Bürogebäuden oder Hochhäusern machen diese kleinen Kraftwerke einen großen Unterschied bei den laufenden Energie- und Betriebskosten. Beim Abbremsen von Aufzügen entsteht elektrische Energie. Diese Energie wird als Strom zurückgewonnen und in das Gebäudenetz eingespeist.
Dieses Tool ist serienmäßig für alle Personenaufzüge verfügbar, bei älteren Modellen kann nachgerüstet werden.