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Schlauer Helfer

Das Angebot an Applikationen, kurz Apps genannt, wächst stetig. Allein der Apple-Store bietet mehr als eine Million dieser Mini-Anwendungen. Auch für Makler, Verwalter, Planer und Projektentwickler gibt es längst smarte Helferlein für den Berufsalltag.
Harry Weber

Das Angebot an Applikationen, kurz Apps genannt, wächst stetig. Allein der Apple-Store bietet mehr als eine Million dieser Mini-Anwendungen. Auch für Makler, Verwalter, Planer und Projektentwickler gibt es längst smarte Helferlein für den Berufsalltag.

Der durchschnittliche Österreicher verbringt am Tag 92 Minuten im Internet. Immer wichtiger werden dabei mobile Endgeräte. Vor allem User mittleren Alters holen im mobilen Bereich auf, wie eine aktuelle Umfrage des Linzer Instituts Spectra unter 1.005 repräsentativ ausgewählten Personen über 15 Jahren zeigt. Demnach nutzt nur jeder vierte User noch einen Desktop-PC, um ins Internet einzusteigen. 58 Prozent verwenden - oft mehrere - mobile Endgeräte, wobei Smartphones die Liste anführen, gefolgt von Tablets und Mini-Tablets.

Auf die Frage, wozu sie das Internet verwenden, nannten 49 Prozent die Informationssuche und Anwendungen für den Alltag. Die Bereitschaft und Notwendigkeit des Aufrüstens mit mobiler Hardware wächst zudem ständig, so die Befragung. Als großer Vorteil wird der Wegfall der räumlichen Beschränkung genannt. Kein Wunder, dass diesem Trend folgend auch immer mehr Applikationen auf den Markt kommen.

Apps sind Programme, die speziell für Mobilgeräte entwickelt werden. Sie können auf unterschiedlichen Wegen Umsätze generieren: über den Verkaufspreis, kostenpflichtige Services innerhalb der App oder durch Werbung. Oft sind die speziell entwickelten Anwendungen aber auch nur reine Vermarktungs-, Kundenbindungs- oder Service-Tools. Mittlerweile ist das weltweite Angebot an Apps schier gigantisch. Allein in den vier größten App-Shops Google Play Store, Apples App Store, Windows Phone Store und BlackBerry World waren im November 2014 insgesamt gut 2,9 Millionen Apps zum Download verfügbar.

Immer mehr Unternehmen schließen sich diesem Trend an und auch die Immobilienbranche hat das mobile Zeitalter entdeckt. So stehen im weltweiten Apple-Store bereits mehr als 300 und im Google-Store rund 250 Apps für die Immobilienbranche zum Download bereit. Viele Anbieter setzen auf beide Plattformen und lassen ihre Apps neben der Apple-Plattform auch für Android von Google programmieren. Blackberry ist nach Meinung von IT-Experten mittelfristig in diesem Segment zu vernachlässigen. Ebenso der Windows Phone Store, wo die populärste Kategorie Spiele sind.

Das Spektrum nützlicher Apps reicht von der Immobiliensuche, Maklerprogrammen, Gesetzessammlungen, Grundbuchabfragen, bis hin zu Planungshilfen und Finanzrechnern. Viele von ihnen sind speziell für Profis und Endkunden der Immobilien- und Wohnungswirtschaft entwickelt worden, bieten originelle Features, die die Arbeit erleichtern oder wertvolle Dienste leisten. Bei solchen Apps steht der Nutzwert oben an, doch es gibt ebenso viele Angebote, die vorwiegend auf Marketing- und Werbung fokussiert sind.

Allen voran waren es die interneterfahrenen Plattformen wie ImmobilienScout24, Immowelt, Immonet, oder Wohnnet, die als erste das Geschäftsmodell der Immobilien-Apps für sich nutzten. Parallel zur herkömmlichen Internet-Präsenz erkannten Immobilienmakler schon früh den mobilen Vorteil und nutzen bis heute die smarten Tools, um beispielsweise über die GPS-Standortbestimmung ihres Smartphones auf die für sie zugeschnittenen Objekte zugreifen zu können.

So bietet etwa Immowelt.at eine App, mit der Smartphone-Besitzer bei einem Spaziergang durch ihren Lieblingsbezirk nach einer neuen Wohnung suchen können. Per GPS bestimmt die App den Standort und zeigt freie Immobilien in der Umgebung an. Geeignete Wohnungen und Häuser können auf dem Merkzettel gespeichert werden. So sammeln Immobiliensuchende erst passende Angebote. Und bei einem Besichtigungstermin kann die Sonnenbalkon-Funktion hilfreich sein. Sie zeigt den Stand der Sonne am Morgen, zu Mittag und am Abend an. So erkennen Wohnungssuchende auch bei schlechtem Wetter, ob der Balkon zur Frühstückszeit oder beim Abendessen in Sonnenlicht getaucht ist. Die App von immowelt kann kostenlos heruntergeladen werden.

Mit der App von Immobilien Scout24.at lassen sich alle Miet- und Kaufimmobilien aus dem Angebot von Immobilien Scout24 in Listenform oder auf einer Karte anzeigen (Privat- oder Gewerbeimmobilien). Die Suche erfolgt entweder durch Adresseingabe oder per Positionsbestimmung des Smartphones. Die Angebote können nach bestimmten Ausstattungskriterien (z.B. Balkon, Einbauküche, Dachgeschoss etc.) gefiltert werden. Es besteht auch direkter Zugriff auf Google Street View, um sich mit der Umgebung des potenziellen neuen Zuhauses vertraut zu machen. Interessante Wohnungen lassen sich auch mit Freunden teilen. Immobilien Scout24 ist kostenlos. Ähnliche Features bieten auch die Apps der anderen führenden Immo-Portale wie immonet oder wohnnet.

App im Tinder-Style

Im Sommer dieses Jahres präsentierte das Hightech -Startup zoomsquare.com ein App, das nach eigenen Angaben die Immobiliensuche revolutioniert. Es gleicht Wohnwünsche mit aktuellen Angeboten ab. Völlig neu bei Immobilien Apps im deutschsprachigen Raum ist der „Wischer“-Ansatz: Der bei Dating-Apps wie Tinder so populäre Swipe-Effekt, erlaubt dem User, gefundene Objekte mit einem Wisch übers Display nach links zu verwerfen oder nach rechts als Favorit zu speichern.

Zoomsquare durchforstet über 300.000 heimische Anzeigen im Web. Die Eingabe weiterer Suchkriterien ist einfach und übersichtlich gestaltet. Dazu gibt’s noch praktische Umgebungsinfos, Öffi-Daten und Echtzeit-Push-Nachrichten für neue Objekte von mehr als 80 Immobilienseiten aus Österreich. Die kostenlose zoomsquare-App ist für iPhone und Android erhältlich, ab 2015 dann auch in Deutschland.

Grundbuchauszüge App im Tinder-Style

Man steht vor einem Objekt oder Grundstück und fragt sich, wer wohl der Inhaber ist? Lexio Mobil bietet die Lösung: Die mobile Applikation für iOS- und Android-Smartphones ermöglicht, standortabhängige Grundbuchabfragen einfach und schnell durchzuführen. Die Benutzer müssen keine Registrierung beim Grundbuchamt, dem Melderegister o.ä. durchführen. Eine Anmeldung bei der medix GmbH (Marktführer bei Software für Grundbuch Firmenbuch, DKM/Digitale Katastralmappe, Gewerberegister und ZMR/Zentrales Melderegister) reicht und muss nur einmalig in der App eingetragen werden. Entwickelt wurde die App in Zusammenarbeit mit der bedengler.com GmbH, einem Unternehmen mit Spezialisierung auf Individual-Lösungen und High-Tech Projekte.

LexioMobil arbeitet mit IMD-Zugangsdaten. Die IMD GmbH ist offizielle Verrechnungsstelle für Datenbanken der Republik Österreich im Auftrag von Justiz- und Wirtschaftsministerium. Die Zugangsdaten können jederzeit bei der IMD beantragt werden. Für die Einrichtung der Zugangsberechtigung werden einmalig 25 Euro in Rechnung gestellt. Bei (Alt-)Kunden von IMD oder der Medix Informatik ist das Anmeldeentgelt reduziert oder entfällt. Die Abfragetarife richten sich nach dem Gerichtsgebührengesetz § 32. Infos, Apps und Anmeldung unter lexio.at.

Auch über die Apps von Jusline.at können mobil Grundbuch- oder Firmenbuchauszüge abgerufen oder die gerade benötigten Gesetze ausgewählt werden. Auch das zuständige Gericht lässt sich anzeigen. Außerdem möglich ist die Suche nach einem auf ein bestimmtes Fachgebiet spezialisierten Rechtsanwalt oder Sachverständigen. Dies je nach Ihrem mobilen Endgerät über eine App im Apple Store oder im Android-Market. Weil es zwischen Österreich und Deutschland enge wirtschaftliche Beziehungen gibt, ist auch die neue Jusline-App für den Abruf der Handelsregister-Auszüge deutscher Unternehmen besonders attraktiv. Die Abfragen sind ebenfalls kostenpflichtig und variieren je nach Typus. Für einen Grundbuch-Auszug werden 7,99 Euro verrechnet, für eine Abfrage 10,99 Euro.

AppStore Zwangsversteigerung Teaser_iPad_iPhone_300dpi_alpha_v2

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Zwangsversteigerungs-App

Fast täglich werden in Österreich Immobilien, ob Häusern, Wohnungen, Gewerbeobjekte oder Parkplätze, versteigert. Diese waren bisher nur auf einer sehr unübersichtlichen Seite der Justiz einsehbar. Die Zwangsversteigerungs App für iOS ändert diesen Umstand und bringt Edikte direkt auf iPhone, iPad sowie den Mac. Die App präsentiert sich sehr einfach und übersichtlich, Edikte werden nach und nach für den jeweiligen Kartenausschnitt geladen. Somit hat man sofort einen Überblick, ob in der gewünschten Region aktuell Zwangsversteigerungen verfügbar sind. Diese Übersicht lässt sich über die Einstellungen links oben leicht nach Mindestgebot, Objektgröße, Objekttyp sowie Favoriten filtern. Auch der verwendete Kartentyp lässt sich dort verändern. Ein Touch auf das Edikt zeigt die genaue Adresse an, ein weiterer bringt die Details zum Vorschein, u.a. eine nett animierte Minikarte der Umgebung und die Eckdaten der Versteigerung, wie das Mindestgebot, den Schätzwert, das Vadium sowie das Datum der Versteigerung. Die Bilder, sofern vom Sachverständigen hochgeladen, sind direkt zu sehen. Des Weiteren findet man die Details zur Besichtigung sowie eine Kurzfassung des Langgutachtens. Darunter hat man die Möglichkeit, das vollständige Gutachten zu laden sowie das Edikt auf der Seite der Justiz zu öffnen.

Nützlich auch die „Teilen“-Funktion: Diese erlaubt es, die Versteigerung mit allen Eckdaten als SMS, E-Mail etc. zu verschicken. Ebenso kann das Versteigerungs- und – sofern vorhanden – das Besichtigungsdatum direkt in den Kalender exportiert werden. Die App ist um 2,69 Euro im App-Store erhältlich.

Baumängel im Griff

Mit Defect Radar können Entwickler, Architekten oder Facility Manager Mängel bei der Ausführung von baulichen Maßnahmen mit einer Smartphone-, Tablet-App bzw. einer Webapplikation dokumentieren und den passenden Fachleuten und Gewerken zur Behebung zuordnen. Mittels digitaler Pläne können so der Ort und die Art des Baumangels schnell erfasst und durch Text, Fotos oder Sprachnotizen ergänzt werden. Das komplizierte und vor allem fehleranfällige Hantieren mit Plänen, Tabellen, Diktiergeräten und Fotoapparaten entfällt. Die Mängel werden einfach den Auftragnehmern zugeordnet.

Durch die direkte Synchronisation mit der Onlineplattform von DefectRadar erübrigt sich auch die zeitaufwändige Nachbearbeitung. Über die DefectRadar Cloud sind alle relevanten Personen immer am aktuellen Stand und alle Geräte synchronisiert. Die DefectRadar Webapplikation ermöglicht eine flexible Nachbearbeitung der Mängel im Büro sowie erweiterte Management-, Filter- und Export-Funktionen. Auf diese Weise wird eine effiziente Kommunikation aller Projektbeteiligten und eine lückenlose Kontrolle und Dokumentation der Baumängel gewährleistet. Die App des gleichnamigen Wiener Startups wurde 2012 mit dem A1 Startup Award ausgezeichnet.

Um diese App zu verwenden, wird ein DefectRadar Account benötigt, der kostenlos auf der Webseite des Unternehmens erstellt werden kann: www.defectradar.at.

Real Estate Analyzer

Der Real Estate Analyzer ist besonders für Personen interessant, die sich für Immobilien als Geldanlage interessieren. Die App errechnet nach Eingabe einiger Daten sowohl für weltweite Gewerbe- als auch für Wohnimmobilien den optimalen Angebotspreis für das Objekt. Es besteht auch die Möglichkeit, zu jeder analysierten Immobilie, dazugehörige Fotos zu speichern.

App erstellt interaktiven Plan

Vielfältig ist die oft leistungsstarke Smartphone-Kamera einsetzbar: In alten Häusern stimmen oft die Baupläne nicht mit den tatsächlichen Grundrissen überein. Das Nachmessen ist dann mühsam und zeitaufwändig. Die kostenlose App Magic Plan vereinfacht das Erstellen neuer Pläne. Das Programm nützt die Kamera von iPhone oder iPad und scannt den Raum ein. Möbel müssen nicht entfernt werden. Aktiv muss man nur die Ecken, Türen und Fenster definieren, indem man den Touchscreen an der jeweiligen Stelle berührt. Die Maße des Raumes werden automatisch ermittelt. Je genauer man dabei bei der Kalibrierung arbeitet, umso genauer der Plan.

Die App Magic Plan ist nur für Apple-Geräte verfügbar und erfordert mindestens iOS 5.0. Neben der Gratis-Nutzung bietet MagicPlan auch ein kostenpflichtiges Abo (8,99 Euro/Monat) für die gewerbliche Nutzung. Das beinhaltet u.a. eine Cloud-Lösung, mit der Pläne und Grundrisse in der Wolke aufbewahrt werden können. Zudem erlaubt das Service die Pläne in diversen anderen Formate (PDF, JPG, Interaktiver Website, DXF, CVS) zu speichern, bearbeiten und versenden.

Nachmessen mit dem Smartphone

Happy Measure ist ein virtueller Inneneinrichtungs-Assistent. Noch vor kurzem griff man zum Maßband, um die Maße eines Einrichtungsgegenstands zu ermitteln und zu prüfe ob ein Objekt passen könnte. Mit Happy Measure geht es einfacher: Ein bedrucktes DinA4-Blatt dient als Größenreferenz. Platziert auf den gewünschten Möbeln und erfasst von der Smartphone-Kamera, kalkuliert das Mini-Programm die Maße im dreidimensionalen Raum. Direkt im Immobilienobjekt können gespeicherte Gegenstände dann virtuell platziert werden. Der virtuelle Zollstab ist im Android-Store erhältlich.

Wer lieber noch traditionell Maß nimmt, dem ist vielleicht PhotoMeasure Lite eine Hilfe. Das App speichert Abmessungen von Objekten, die auch weitergegeben werden können. Einfach mit dem Smartphone oder Tablet ein Foto machen, dann Pfeile, Winkel, Text oder Notizen hinzufügen. So sind Maße und Informationen im Handumdrehen gespeichert und stets in Griffweite.

Plaans

Plaans ist ein umfassendes und leicht bedienbares Dokumentations-Werkzeug für Architekten, Gutachter, Handwerker, Facility Manager und Innenausstatter. Mit Plaans benötigen man bei einer Begehung nur eins: Ein iPad. Plaans unterstützt bei der gesamten Dokumentation mittels Fotos, Sprachmemos und Notizen bis zu zahlreichen Aufmaß- und Skizzenfunktionen.

Schadstoff-App

Feinstaub, Stickstoffdioxid oder Smog sind einige der größten Probleme in Großstädten. Jedoch weiß kaum jemand, wie gut oder schlecht die Luft in seiner unmittelbaren Umgebung ist. „ObsAIRve“ schafft hier Abhilfe. Dabei handelt es sich um eine neue Applikation, die die Nutzer tagesaktuell über die Luftqualität an ihrem jeweiligen Standort informiert. Mit einer einfachen Farbskala wird die Luftqualität von „sehr niedrige Belastung“ bis „sehr hohe Belastung“ angezeigt. ObsAIRve wurde im Auftrag der Europäischen Kommission entwickelt und ist vorläufig nur für das iPhone und das iPad verfügbar: www.obsairve.eu.

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