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Schon jetzt ikonisch: Der Holz-Hybride i8 erhält seine recycelte Fassade

Bei dem Holz-Hybrid-Büro i8 auf dem iCampus im Werksviertel wird ab sofort die Elementfassade montiert. Die rund 20.000 Quadratmeter große Immobilie soll Ende 2024 fertiggestellt werden.
Michael Neubauer
i8 Dachterrasse über dem Schiffsbug
i8 Dachterrasse über dem Schiffsbug
© R&S Immobilienmanagement. | Der „iCampus im Werksviertel“ ist Teil des Münchner Werksviertels. Das Quartier umfasst zehn Gebäude mit insgesamt rund 120.000 Quadratmetern Geschossfläche.

Fassadenentwurf und Architektur stammen aus der Feder des dänischen Architekturbüros C.F. Møller und greifen zwei identitätsstiftende Elemente auf: die Industriehistorie des Standorts und den Nachhaltigkeitsgedanken der Konstruktion.

Die ersten beiden Stockwerke der Holz-Stahlbeton-Konstruktion stehen bereits, nun erhält das i8 seine grüne Außenhaut. Grün wird das Bauwerk in zweierlei Hinsicht, denn der Fassadenentwurf greift eine Farbe seiner Umgebung auf: angelehnt an das DB601-Grün. Oft gesehen, aber selten bewusst wahrgenommen, handelt es sich doch um die Farbe, in der die Deutsche Bahn ihre Oberleitungs- und Signalmasten, Brücken und Schranken fasst. Ab dem ersten Obergeschoss sollen zudem diagonale Streben in der Fassade an das Gleisbett des nahegelegenen Ostbahnhofs erinnern.

„Die Fassade dieses Neubaus erzählt von der Geschichte des Ostbahnhofs, der einst ein wichtiger Knotenpunkt für den Güterverkehr war. Auf dem Areal des heutigen Werksviertels wurde früher produziert“, erklärt Stephan Kahl, Geschäftsführer des Projektentwicklers R&S Immobilienmanagement.

Außen grün, innen nachhaltig. Das Material für die Fassade des i8 besteht aus rund 50 Prozent recyceltem End-of-Life-Aluminium. Ohne Aufarbeitung würde man das Material als Altschrott klassifizieren. Dem recycelten Aluminium eine prominente Rolle in der Fassadengestaltung einzuräumen war der Wunsch von Moritz Eulberg, Leiter der Projektentwicklung, Asset- und Property Management bei R&S Immobilienmanagement, um die Außenhaut des „i8“ im Sinne nachhaltiger Ideen zu vollenden. „Mit dem i8 bauen wir nicht nur nachhaltig, wir bauen ein Stück Zukunft. Mit unseren Projekten übernehmen wir ökologische Verantwortung“, sagt Eulberg.

Funktionalität und schlichte Formalität

Skandinavisches Design ist für seinen minimalistisch und funktionalen Ansatz bekannt. Die Entwürfe – vor allem in der Architektur – stellen die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt. „Die Fassade des i8 aus recyceltem, CO2-armen Aluminium steht für eine umsichtige Kreislaufwirtschaft mit sehr geringem CO2-Fußabdruck. Sie ist ein Beispiel visionären Bauens und verantwortungsvollen Umgangs mit unseren Ressourcen“, erklärt Eulberg. Mit der auffälligen Fassade wird das i8 nicht nur das Werksviertel bereichern, wie Stephan Kahl findet: „Hier entsteht gerade ein mutiges, wegweisendes Konzept für München.“

Mehr als 1,5 Tonnen CO2 gespeichert

Die Tragwerkskonstruktion des i8 besteht aus ca. 1.400 Kubikmeter BauBuche, einem speziell angefertigten Bauholz, das besonders langlebig ist und sich als Hochleistungsbaustoff eignet. Aktuell wird das dritte Obergeschoss gebaut. Bislang wurde ca. die Hälfte davon im i8 verbaut. Laut Holzlieferant Pollmeier, der für den iCampus im Werksviertel das Holz aus regionalem Anbau liefert, speichert das Material 1,171 Kilogramm CO2 pro Kubikmeter. Nachhaltiges Bauen wird mit Blick auf schärfere ESG-Kriterien, die auch die Mieter treffen, immer wichtiger. Aber auch als Arbeitgeber-Faktor: „Wir beobachten auf Mieterseite eine höhere Nachfrage nach nachhaltig gebauten Gebäuden. Wichtig ist ihnen dabei nicht nur, etwas für die Umwelt zu tun, sondern auch für ihre Mitarbeiter. Sie sollen sich in Räumlichkeiten aus Holz wohler fühlen und in einem gesünderen Umfeld arbeiten“, erklärt Moritz Eulberg.