News

Schwere Vorwürfe: Verschob Signa vor Pleite mehr als 300 Mio. Euro an Benkos Unternehmen?

Dies wurde den Gläubigern erst am 29. Dezember bekannt. Wann und zu welchem Zweck die Gelder geflossen sind, wisse man dem FT-Bericht zufolge immer noch nicht.
Michael Neubauer
Rene Benko
Rene Benko
© APA - HANS KLAUS TECHT

"Ein Unternehmen der Signa-Gruppe übertrug vor dem Zusammenbruch des Immobilienriesen mehr als 300 Millionen Euro an zwei Unternehmen, die von der Familie seines österreichischen Gründers René Benko kontrolliert wurden, wie aus von der Financial Times eingesehenen Finanzdokumenten hervorgeht. Signa Development, eines der drei Unternehmen, die die Investitionen des Konglomerats überwachten – darunter eine Beteiligung am New Yorker Chrysler-Gebäude – verlieh im Rahmen großer Geldabflüsse im vergangenen Jahr 125 Millionen Euro an die Laura Finance Holding GmbH und weitere 190 Millionen Euro an die Laura Holding GmbH, zeigen die Dokumente", schreibt die Financial Times.

Beide Empfänger sind Tochtergesellschaften der Laura Privatstiftung mit Sitz in Innsbruck. Einzelheiten zu den Übertragungen an die Laura-Gesellschaften wurden erst am 29. Dezember bekannt, als die Gläubiger nach wochenlangem Schweigen von den Signa-Anwälten Unterlagen über das Insolvenzverfahren und die Bilanz der Gruppe erhielten. Den Gläubigern wurde nicht erklärt, wozu die Übertragungen dienten, so den Kreditgebern nahe stehende Personen.

Gesellschafter der Laura Holding ist die nach der Tochter von Rene Benko benannte Laura Privatstiftung mit 42,1 Prozent. Stifter sind hier Rene Benko und seine Mutter Ingeborg. Und 34,9 Prozent an der Laura Holding entfallen auf die Ameria Invest, an der unter anderem wiederum die Laura Holding mit 34,9 Prozent beteiligt ist. Und die Laura Finance Holding wiederum ist im Besitz der Laura Holding.

Der Insolvenzverwalter geht davon aus, dass er nichts von dem Geld zurückerhalten wird, wie aus dem Insolvenzantrag von Signa Development hervorgeht, so die Financial Times. Neben den Zahlungen an die Laura-Unternehmen hat Signa Development Hunderte von Millionen an andere Unternehmen der Signa-Gruppe überwiesen.

Zu welchem Zweck das Geld geflossen sein soll, wisse man dem FT-Bericht zufolge immer noch nicht. 

https://www.ft.com/content/d36dce50-42a0-4197-a829-06f58d708a41