Mit 64.171 Verbücherungen im ersten Halbjahr hatten die Grundbuchsämter das zweitstärkste Jahr der Geschichte zu bewältigen. Seit sechs Jahren stiegen die Immobilientransaktionen ohne Unterbrechung. 2013 waren es noch 37.300 Transaktionen, 2015 bereits 54.000, 2017 schon 60.300 und im Vorjahr 64.900.
„Die Verkaufszahlen sind erstmals seit Jahren nicht gestiegen. Die Abflachung wurde von uns prognostiziert und hat sich bereits im zweiten Halbjahr des Vorjahres abgezeichnet. Es war abzusehen, dass das ständige Wachstum irgendwann einmal eine Verschnaufpause braucht,“ sagt der Geschäftsführer von RE/MAX Austria, Bernhard Reikersdorfer, MBA. „Dass es sich dabei lediglich um eine Verschnaufpause handeln wird und um keinen Einbruch, zeigt die Tatsache, dass im ersten Halbjahr in sechs von neun Bundesländern der Trend noch immer nach oben zeigt. Wien, die Steiermark und Kärnten die im ersten Halbjahr schwächelten, haben erst im Vorjahr neue Wachstumsrekorde hingelegt.“
Exakt liegen die 2019er Zahlen um -730 Immobilien oder -1,1 % hinter dem Vorjahresvergleichszeitraum.
„Die Rahmenbedingungen für Immobiliengeschäfte sind unverändert positiv: Das Immobilienangebot ist in weiten Teilen des Landes nach wie vor gut, die Nachfrage hoch, das Zinsniveau historisch niedrig und daran wird sich in absehbarer Zeit auch nichts Wesentliches ändern. Die gute Arbeitsmarktsituation und die noch immer durchaus positive Grundstimmung in der Wirtschaft sind ebenfalls wichtige Parameter für den Immobilienmarkt. Für das zweite Halbjahr erwarten wir eineweiterhin sehr hohe, wenn auch leicht rückläufige, Anzahl an Immobilienverkäufen“,erklärt Reikersdorfer weiter.
In Wien sind die Verkäufe von 11.697 um -1.252 auf 10.445 gesunken (-10,7 %). Würde man das Minus in Wien aus dem Bundesergebnis herausrechnen, so wäre der bundesweite Immobilienmarkt um +0,8 % gewachsen. Real aber fehlen auf das Vorjahr bundesweit -1,1 %.
Das Minus an Verkäufen im ersten Halbjahr 2019 in der Steiermark (-215) und in Kärnten (-211) wird vom Anstieg der Transaktionen in Niederösterreich (+294) und dem Burgenland (+188) mehr als aufgewogen, sodass die Mehrverkäufe in Tirol (+118), Oberösterreich (+102) und Vorarlberg (+88) ein Nettowachstum in den Bundesländern ergeben.
Die Veränderungen in Euro sind laut RE/MAX ImmoSpiegel am höchsten in der Steiermark: +427 Mio. Euro mehr als im ersten Halbjahr des Vorjahres flossen in Immobilienkäufe. Den zweithöchsten Wertzuwachs bei Immobilienkäufen verzeichnet Oberösterreich (+237 Mio. Euro) und den dritthöchsten das Bundesland Salzburg mit +189 Mio. Euro. Prozentuell liegt die Steiermark (+23,6 %) vor Salzburg (+15,8 %) und Oberösterreich (+13,9 %).