Welchen Stellenwert hat der erste Platz beim Solar Decathlon für die TU?
Es ist ein ganz, ganz großer Erfolg für den Forschungsstandort Österreich. Wir sind in vielen Bereichen gut, ja sogar Weltspitze. Das Ergebnis ist ein Musterbeispiel dafür, wie Universitäten, Fachhochschulen und das AIT zusammenarbeiten können. Eine Universität oder Fachhochschule allein hätten es nicht geschafft.
Was war aus Ihrer Sicht die größte Herausforderung?
Da gab es viele. Eine war sicherlich das Kernteam zusammenzuhalten. Die Studenten mussten für das Projekt viel Zeit aufwenden. Viele Wochenenden mussten geopfert werden, um das Haus in Kärnten zusammenzubauen. Das hat aber die Gruppe auch zusammengeschweißt. Zudem hatten wir viel weniger Budget als unsere Mitbewerber und noch dazu den Nachteil, unser Haus von Europa nach Kalifornien bringen zu müssen. Diesen Zeitverlust mussten wir von Anfang an berücksichtigen.
Was ist das Besondere an L.I.S.I.?
L.I.S.I. ist ein Plus-Energie-Haus, das die gesamte Energie über eine im Dach integrierte Photovoltaikanlage erzeugt. L.I.S.I. funktioniert auch im städtebaulichen Kontext. Durch variable Anordnung zu urbanen oder ruralen Strukturen kann mittels horizontaler Addition einzelner Gebäude eine hohe Dichte und somit ein geringer Flächenverbrauch erzielt werden. Nachhaltigkeitskriterien spielen beim gesamten Projekt natürlich die größte Rolle. Ein Großteil des Hauses besteht aus Holz, wobei hier Eiche, Esche und Weißtanne verwendet wurden. Wir haben versucht, möglichst alle Bestandteile eines Baumes zu verwenden – vom Kernholz bis zur Rinde.
Planen Sie eine weitere Teilnahme?
Das wird nicht einfach. Beim nächsten Mal müssten wir uns einen amerikanischen Partner suchen. Dieses Mal hat es den Veranstaltern sichtlich wehgetan, dass der erste und der dritte Platz nach Europa gingen. Die Regeln wurden geändert: In Zukunft braucht jedes Team einen Kooperationspartner aus den USA, damit der Preis auch in den USA bleibt.