Zur Sanierung gehörten Vermögensabwertungen, um die Quote für die Gläubiger zu reduzieren. Wenn nach dem Schuldenschnitt Immos in Bestlagen "wie durch ein Wunder" wertvoller als während der Sanierung dargestellt würden, "dreht sich das Glücksrad der Eigentümer weiter", warnt Neuner in der "Kleinen Zeitung".
"Dann stehen wieder Dividenden im dreistelligen Millionenbereich auf der Tagesordnung, von den fetten Provisionen für den Sanierer ganz zu schweigen", sagt der Klagenfurter Fachmann. Damit die Sanierung nicht ausschließlich zulasten der Gläubiger erfolgt, fordert Neuner, dass diese von den insolventen Signa-Gesellschaften eine Zusatzquote erhalten. "Eine Besserungsklausel für den Fall, dass in den nächsten Jahren der Verkehrswert der Liegenschaften wieder steigt."
Dies werde, glaubt der Steuerberater, schon allein aufgrund erwarteter Zinssenkungen der Fall sein, schreibt die "Kleine Zeitung". Wenn die Verkaufserlöse beziehungsweise Bewertungen nach der Sanierung über den nun während des Sanierungsverfahrens angenommenen Liegenschaftswerten liegen, ist diese "Hyperocha" - der Verwertungsüberschuss - als zusätzliche Quote an die Gläubiger auszuschütten. "Ein Vorschlag wäre die Hälfteteilung des Gewinns", sagt Neuner.
Bei seiner Argumentation erinnert der Fachmann an die Abwicklung der Kärntner Hypo Alpe Adria. Dort hatten die internationalen Gläubiger eine Besserungsklausel zur Bedingung gemacht - sie bekommen letztlich eine Quote von fast 100 Prozent. "Sie durchschauten das Sanierungsspiel." Eine Besserungsklausel müsse bei Signa zur "Conditio sine qua non" für die Zustimmung zum Sanierungsplan werden, appelliert Neuner. (apa)