Der öffentliche Zugang zum Dachgarten des künftigen "Kaufhaus des Westens" in Wien ist nun auch vertraglich fixiert worden. Vereinbart wurde ein Nutzungsrecht (Servitut), wie der Bezirksvorsteher von Wien-Neubau, Markus Reiter (Grüne), am Dienstag in einer Pressekonferenz berichtete.
Das Warenhaus des Immobilien- und Handelskonzerns Signa von Rene Benko auf der Mariahilfer Straße entsteht am Standort des einstigen Leiner-Hauses. Auch ein Hotel ist dort geplant.
Zur Eröffnung - anvisiert ist vom Konzern hier das Jahr 2024 - soll man im "KaDeWe" nicht nur shoppen können, auch eine große Dachterrasse wurde angekündigt. Ein großer Teil davon wird als öffentlicher Stadtgarten fungieren, versicherte Reiter. Signa habe mit der Stadt nun einen entsprechenden Vertrag fixiert, zeigte er sich erfreut.
900 Quadratmeter der Dachlandschaft sollen öffentlich zugänglich werden. Büsche, Wege und Sitzgelegenheiten werden das Areal zur konsumfreien Zone machen, wie Reiter betonte. Auch kommerzielle Veranstaltungen soll es dort keine geben. Wer ein Lokal besuchen möchte, kann dies in luftiger Höhe aber ebenfalls tun - in einem angrenzenden, zum Kaufhaus bzw. Hotel gehörenden Bereich.
Sämtliche Kosten wie etwa jene für die Reinigung werden vom Eigentümer übernommen, hob Reiter hervor. Laut Signa würden diese rund 40.000 Euro pro Jahr betragen. Der Zugang müsse auch dann weiter bestehen, wenn das Objekt weiterverkauft werde, betonte der Bezirkschef: "Defacto handelt es sich um eine grundbürgerlich zugesagte Schenkung."
Das Wiener Kaufhaus nach Vorbild des Berliner "KaDeWe" samt Hotel mit 150 Zimmern entsteht auf dem Grundstück des ehemaligen Leiner-Möbelhauses auf der Mariahilfer Straße. Die Abbrucharbeiten gehen dort langsam, aber sicher ins Finale. Eröffnen soll das Warenhaus mit 20.000 Quadratmetern Fläche und acht Etagen im Herbst 2024.
Das Gebäudedesign stammt vom niederländischen Architekturbüro OMA rund um den Architekten Rem Koolhaas. Die Wiener Immobilie wird je zur Hälfte im Eigentum von Signa und der Central Group aus Thailand stehen. Letztere ist Mehrheitseigentümer der KaDeWe-Gruppe. Wobei: Der Name KaDeWe wird zumindest für die Wiener Dependance schon bald wieder Geschichte sein. Das Haus soll bis Jahresende einen eigenen Namen bekommen, teilte das Unternehmen kürzlich mit.
(APA)