Der Chef der zur Signa Holding des österreichischen Investors Rene Benko gehörenden Warenhauskette Galeria sieht das Unternehmen aktuell nicht von einer finanziellen Schieflage bedroht. "Wir sind nicht Signa Sports United", sagte Olivier Van den Bossche dem "Handelsblatt" mit Blick auf die Sport-Handelsplattform, die nach einer zurückgezogenen Finanzierungszusage Signas in die Insolvenz gerutscht war.
"Galeria ist durch den Schutzschirm entschuldet, schlanker und agiler aufgestellt als früher", fügte er hinzu. Signa hatte Galeria im Zuge der Sanierung Hilfen in Höhe von rund 200 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Das - mittlerweile zweite - Insolvenzverfahren bei Galeria endete heuer im Frühjahr.
Van den Bossche zufolge machte Galeria im vergangenen Wirtschaftsjahr 2022/23 im reinen Filialgeschäft sogar wieder einen Gewinn. Insgesamt habe Galeria aber einen Verlust geschrieben, Kosten in der Zentrale und Verluste im Onlinehandel hätten das Unternehmen ins Minus gezogen. "Aber daran arbeiten wir", fügte er hinzu. Der Umsatz entwickle sich positiv: "Wir erwarten ein ziemlich starkes Jahr."
Zu Benkos weit verzweigtem Signa-Reich gehören auch milliardenschwere Immobilienpakete. Die Immobilien-Branche steht unter Druck. Gestiegene Zinsen und anziehende Refinanzierungskosten, explodierende Materialpreise und die hohe Inflation machen Eigentümern, Entwicklern und Investoren zu schaffen. Der deutsche Sanierungsexperte Arndt Geiwitz hatte jüngst einen Beratungsauftrag der Signa Gruppe erhalten. (apa)