Die Lamarr-Baustelle auf der Wiener Mariahilfer Straße ist laut Konkursantrag der Kaufhaus-Errichtungsgesellschaft Mariahilfer Straße 10-18 Immobilien GmbH erst zu 30 bis 40 Prozent fertiggestellt. Die Finanzierung der Fertigstellung ist den Antragstellern zufolge vor allem wegen des Sanierungsverfahrens der Signa Prime nicht mehr gesichert, wie mehrere Medien in den vergangenen Tagen berichteten.
Zur Insolvenzeröffnung stand die Gesellschaft bei ihren Banken mit 260 Mio. Euro in der Kreide. Dazu kommen rund 16,5 Mio. Euro an offenen Rechnungen. Die Aktiva des Unternehmens bestehen aus der rund 7.400 Quadratmeter großen und mit Pfandrechten belasteten Liegenschaft sowie aus 9 Mio. Euro auf Konten der Bank Austria. Auch die sind allerdings verpfändet.
Eigentlich sollte das Luxuskaufhaus-Projekt im Frühjahr 2025 eröffnet werden. Für die Finanzierung sollten zum einen die Gesellschafter sorgen, zum anderen ein Kredit von 390 Mio. Euro, den ein Bankenkonsortium unter Führung der UniCredit gewährte. Im Grundbuch haben sich dem Bericht zufolge zwei Banken mit Pfandrechten abgesichert: die RLB Oberösterreich mit einer Höchstbetragshypothek von 95 Mio. Euro im Jahr 2018 und Anfang 2022 die Unicredit Bank Austria mit einer in der Höhe von 295 Mio. Euro.
Für die Signa Holding wurde unterdessen eine nachträgliche Prüfungstagsatzung am 4. März 2024 festgesetzt. Das ist im österreichischen Insolvenzrecht für Forderungen notwendig, die erst nach Ablauf der Anmeldefrist für die Insolvenzforderungen angemeldet wurden und daher nicht in der ursprünglichen Prüfungstagsatzung behandelt werden konnten. (apa)