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Sinkende Preise an Nord- und Ostsee

Der lange Preisanstieg bei deutschen Immobilien ist auch in den Küstenregionen von Nord- und Ostsee gestoppt. Nur in wenigen Gegenden wie in Mecklenburg-Vorpommern verzeichnen Makler noch steigende Angebotspreise für Ein- oder Zweifamilienhäuser.
Michael Neubauer
Sylt
Sylt
© g.nowack - penofoto.de

Im 1. Quartal 2023 wurden Ein- und Zweifamilienhäuser im Jahresvergleich zu stagnierenden oder fallenden Preisen angeboten. Das geht aus einem Küstenreport der Maklerfirma Von Poll Immobilien hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Schnäppchen sind sie deswegen noch lange nicht.

"Das zeigt deutlich, dass Kaufinteressenten aufgrund der aktuellen Zinslage nicht mehr bereit sind, jeden Preis zu zahlen und genauer kalkulieren müssen, was sie sich angesichts der aktuellen Situation leisten können", sagt der geschäftsführende Von-Poll-Gesellschafter Daniel Ritter. "Dennoch stellen wir fest, dass die Nachfrage nach Wohneigentum an der Küste nach wie vor gegeben ist. Wir gehen davon aus, dass sich der Markt im Laufe des Jahres 2023 in den bevorzugten Lagen am Wasser wieder einpendeln wird."

Spitzenreiter in der Preistabelle bleiben indes die Nordfriesischen Inseln mit dem Hotspot Sylt. Auf den Inseln werden durchschnittlich 12.866 Euro für einen Quadratmeter Wohnfläche aufgerufen, auf Sylt sogar 15.348 Euro. "Während die Immobilienpreise auf den gesamten Nordfriesischen Inseln im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,5 Prozent gesunken sind, waren es auf Sylt sogar 14 Prozent." Am zweitteuersten sind den Daten zufolge die Ostfriesischen Inseln mit durchschnittlich 8.626 Euro pro Quadratmeter. Dort habe das Preisniveau mit minus 0,5 Prozent kaum nachgegeben.

An der deutschen Ostseeküste, die in den vergangenen Jahren ebenfalls einen Preisboom erlebt hatte, hat sich der Trend nach Feststellung der Makler ebenfalls gedreht - mit Ausnahme einiger Regionen in Mecklenburg-Vorpommern. So sei der Quadratmeterpreis auf Usedom um gut 7 Prozent auf 4.303 Euro gestiegen, in Vorpommern-Rügen um 8,5 Prozent auf 2.585 Euro und in Vorpommern-Greifswald um gut 6 Prozent auf 1.893 Euro.

In den anderen Ostseeregionen verzeichnen die Makler sinkende Preise, allen voran auf der Insel Fehmarn (minus 18,5 Prozent auf 3.718 Euro), Fischland-Darß-Zingst (minus 13,2 Prozent auf 3.579 Euro), in Lübeck und Kiel (minus 12,6 beziehungsweise minus 11,6 Prozent auf 3.504 beziehungsweise 3.256 Euro) sowie in Ostholstein mit der Lübecker Bucht (minus 9,1 Prozent auf 3.576 Euro).

Genauso sieht es an der Nordseeküste aus. Am stärksten fielen die Angebotspreise den Daten zufolge im Kreis Wittmund (minus 16,1 Prozent auf 2.052 Euro), in Nordfriesland (minus 14 Prozent auf 2.148 Euro), sowie in Wilhelmshaven (minus 10 Prozent auf 2.061 Euro), Emden (minus 9,4 Prozent auf 1.974 Euro), Dithmarschen (minus 9,1 Prozent auf 2.119 Euro).