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Smarte Bleibe für smarte Studenten

Studentisches Wohnen. Die Zahl der Studierenden in Graz wächst sukzessive. Das bringt viel Potenzial für Projekte in dieser recht jungen Assetklasse.
Patrick Baldia

Studentisches Wohnen. Die Zahl der Studierenden in Graz wächst sukzessive. Das bringt viel Potenzial für Projekte in dieser recht jungen Assetklasse.

Mit mehr als 60.000 Studierenden ist die Steiermark – nach Wien – der zweitwichtigste Universitäts- und Fachhochschulstandort Österreichs. Innerhalb der „grünen Mark“ sticht dabei Graz mit seinen rund 55.000 Studierenden – allein die hiesige Karl-Franzens-Uni zählt um die 30.000 – deutlich hervor. Der Vergleich mit Wien ist vor allem in dreierlei Hinsicht zulässig: Einerseits gehört die Murmetropole zu den am schnellsten wachsenden Ballungsräumen Österreichs. Gleichzeitig wächst auch die Zahl der Studierenden sukzessive. Dazu kommt ein begrenztes Angebot an Wohnheimplätzen – zur Verfügung stehen rund 5.750.

Angesichts dieser Ausgangslage ist es nicht weiter verwunderlich, dass Experten viel Potenzial für Projekte aus dem Bereich studentisches Wohnen in der Steiermark ausmachen. Dazu gehört auch die deutsche GBI AG. Der auf  Hotels und Mikroapartments spezialisierte Developer will Österreich – nach Deutschland, wo 13 Objekte der Marke „SMARTments student“ mit rund 2.000 Wohnheimplätzen in Betrieb sind – zum zweiten Schwerpunktmarkt machen und realisiert derzeit Studentenhausprojekte in Wien und Graz. „Der Bedarf an solchen Unterkünften ist in beiden Städten groß“, bringt es Vorstand Markus Beugel auf den Punkt.

Die Standortauswahl – nicht nur, was die Städte betrifft, sondern auch die Mikrolagen – habe man auf Basis eines ausführlichen Researchs gefällt, heißt es seitens der GBI AG. Vom Erfolg des SMARTments student-Konzepts ist man jedenfalls überzeugt. Konkret werden voll möblierte Apartments mit Kitchenette sowie Gemeinschaftsflächen zu einem attraktiven monatlichen Durchschnittspreis (inklusive Nebenkosten) angeboten. Betrieben werden die Objekte von der SMARTments GesmbH, die zur Unternehmensgruppe der GBI AG gehört.

Überzeugt vom Konzept des deutschen Projektentwicklers sind offensichtlich auch Investoren. Kürzlich wurde das SMARTments student im Wiener Sonnwendviertel noch vor Baubeginn an die Catella Real Estate verkauft. Letztere hat die Transaktion für ein von der Catella Residential Investments Management betreutes deutsches Versorgungswerk getätigt. Damit nicht genug: Auch der Ankauf des Grazer Projekts wurde vereinbart. „Diese Investitionen bieten neben einer attraktiven Rendite eine hohe Berechenbarkeit“, erklärt Simon Behr, Director Sales bei der GBI AG.

Große Stücke hält man jedenfalls auch bei Union Investment Real Estate auf den Standort Graz. Für Alejandro Obermeyer, Leiter Investment Management DACH bei Union Investment Real Estate, verfügt die Stadt über ein universitäres Umfeld, das ein nachhaltiges Nachfragepotenzial für urbane, hochwertig ausgestattete Apartments mit zusätzlichen Services biete. Anfang August hat der Hamburger Investmentmanager daher auch den Kauf der Mikro-Apartmentanlage „Milestone Graz“ für den eigenen Spezialfonds Urban Living 1 bekannt gegeben.

Das 2015 fertiggestellte „Milestone Graz“ wurde im Auftrag der ARE von der value one holding AG errichtet. Betrieben wird es – auf Basis eines langfristigen Pachtvertrags – von Milestone, einer Tochter der value one holding AG. So wie bei den anderen Milestone-Häusern in Österreich – es werden auch zwei Objekte in Wien und eines in Leoben betrieben – will man sich durch einen hochwertigen Ausstattungsstandard mit einer effizienten und durchdachten Möblierung sowie einem modernen Konzept, das ausschließlich auf Einzelapartments setzt, von der Konkurrenz absetzen.

Den Bewohnern stehen darüber hinaus – für einen monatlichen Preis ab 429 Euro – verschiedene Gemeinschaftsräume, wie etwa ein Musikzimmer, Lernflächen sowie ein Fitnessraum zur Benutzung frei. Dank der Lage im zentrumsnahen Stadtteil Lend sind alle Universitäten und Fachhochschulen mit dem Fahrrad in rund 15 Minuten zu erreichen. „Neben der guten Gebäude- und Lagequalität und der dynamischen Entwicklung des Mikrostandorts Graz sprechen ein langfristiger Pachtvertrag und die vollständige Vermietung bei anhaltend hoher Nachfrage für das Investment“, so Obermeyer.

Aber nicht nur Graz ist offensichtlich ein attraktiver steirischer Standort für Projekte aus dem Bereich studentisches Wohnen. Auch in Leoben, bekanntlich Heimat der Montanuniversität mit ihren 4.000 Studenten, herrscht akute Wohnungsnot. Die gute Nachricht: Zuletzt sind hier einige interessante Projekte auf den Markt gekommen. Pünktlich zum Beginn des Wintersemesters 2017/18 hat dort etwa das „Milestone Leoben“ mit 156 voll möblierten Apartmenteinheiten die Pforten aufgesperrt. Errichtet wurde das Haus nach dem bewährten hauseigenen Konzept. Als Besonderheit gilt allerdings die große Dachterrasse mit Blick über Leoben.

In einem umgebauten Knappenhaus am Martin Luther-Kai bietet zudem seit kurzem die „Greenbox“ insgesamt 120 Studierenden Unterkunft. Das Konzept hebt sich dabei vom Mitbewerb ab, sind doch die 57 Einheiten als Wohngemeinschaften mit zwei oder drei Einzelzimmern, gemeinsamer Küche und Sanitärräumlichkeiten ausgerichtet. Positiv: Die Montanuniversität liegt knapp fünf Gehminuten von der „Greenbox“ entfernt. Betrieben wird das Heim im Übrigen vom gemeinnützigen Servicedienstverein für Fachhochschüler, der vier Studentenheime derselben Marke in Graz managt.

Neben der Jakobikirche wurde kürzlich auch das „Collegium Jacobinum“ in Leoben eröffnet. Mit rund 20 Plätzen aufgeteilt auf fünf Wohnungen bietet es allerdings einer vergleichsweise geringeren Anzahl von Studenten Unterkunft. Abhilfe kann in diesem Zusammenhang ab dem kommenden Wintersemester der „Living Campus“ schaffen. Das von der G+R Servicebetriebe GmbH gemeinsam mit der Rottenmanner Siedlungsgenossenschaft errichtete Wohnheim wird Platz für rund 300 Studierende bieten. Darüber hinaus werden dann auch fünf Dozentenwohnungen und 14 Büroflächen zur Vermietung freistehen. Zudem wird ein Café das Angebot abrunden.