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Smarte Stadtentwicklung im Quartier Muthgasse

WK Wien: Investitionen in das Stadtquartier Muthgasse bringen volkswirtschaftliche Effekte von mehr als einer halben Milliarde Euro und über 5.000 Arbeitsplätze
Patrick Baldia
Muthgasse
Muthgasse
© HNP architects | Laut Wirtschaftskammer Wien haben die bisherigen Investitionen in die Muthgasse einen zusätzlichen Beitrag zum Bruttoregionalprodukt Wiens von über 200 Millionen Euro gebracht

Das Stadtquartier Muthgasse im 19. Bezirk entwickelt sich nicht nur zu einem Hotspot für Zukunftstechnologien. Auch die volkswirtschaftlichen Effekte können sich sehen lassen. Das zeigt eine Analyse der Wirtschaftskammer Wien. „Wien ist eine der wenigen Metropolen, in denen Wohnen, Arbeiten und Freizeitgestaltung noch möglich ist. Wien ist auch eine Stadt der kurzen Wege. Das soll auch so bleiben. Das gelingt mit einer smarten Stadtentwicklung. Das Stadtquartier Muthgasse ist dafür ein ausgezeichnetes Beispiel: Betriebsflächen für moderne Unternehmen in enger Verbindung mit Wohnraum und einer guten Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz – ein Erfolgsprojekt auch für die Zukunft“, sagt Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien: „Auch volkswirtschaftlich haben solche Stadtquartiere große Effekte, wie wir errechnet haben. Bisherige Investitionen in die Muthgasse haben einen zusätzlichen Beitrag zum Bruttoregionalprodukt Wiens von über 200 Millionen Euro gebracht. Mit den weiteren geplanten Investitionen kommen wir auf einen BRP-Beitrag von mehr als einer halben Milliarde Euro. Durch die Investitionen wurden bisher 1.700 Arbeitsplätze geschaffen. Die Weiterentwicklung bringt zusätzliche 3.300 Arbeitsplätze.“

Life-Science-Cluster

Alexander Biach, Direktor-Stellvertreter der WK Wien ergänzt: „Bisher wurden in der Muthgasse rund 300 Millionen Euro investiert, weitere 445 Millionen Euro sind in Planung. Auch als Standort für Zukunftstechnologien ist die Muthgasse ein Hotspot. So sind bereits einige Unternehmen aus dem Biotech- und Life-Science-Bereich dort angesiedelt. Bei einer Weiterentwicklung zu einem Cluster kann dadurch eine jährliche Wertschöpfung von 420 Millionen Euro generiert und über 4.100 Arbeitsplätze geschaffen werden. Diese Branche entwickelt sich rasant und der Standort Muthgasse bietet ideale Voraussetzung um ihre Entwicklung zu fördern.“

Attraktive Grünflächen

Auch für den 19. Bezirk ist das Stadtquartier Muthgasse ein wichtiger Impulsgeber. „Neben modernen Betriebsflächen sind uns auch hochwertiger Wohnraum und großzügige Grünflächen ein wichtiges Anliegen. Ziel ist ein attraktiver, gemischt genutzter Stadtteil. Es besteht im Quartier Muthgasse vor allem auch Bedarf an Grün- und Freiflächen. Eine Möglichkeit diesen Bedarf zu decken, wäre die Nutzung der brachliegenden Trasse der U6 zwischen Spittelau und der Heiligenstädter Straße. Hier könnte ein Hochpark nach Vorbild des High-Line-Parks in New York entstehen. Dadurch würde nicht nur ein attraktives Naherholungsgebiet im Bezirk entstehen, sondern auch ein touristischer Anziehungspunkt. Wie die Analyse der Wirtschaftskammer Wien zeigt, würde alleine die Bauphase einen wirtschaftlichen Effekt von 80 Millionen Euro bringen“, sagt Daniel Resch, Vorsteher des 19. Bezirks.

300 Wiener Unternehmen

Im Stadtquartier Muthgasse sind derzeit rund 300 Unternehmen angesiedelt. Sie beschäftigen 6.760 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erzielen eine jährliche Wertschöpfung von 1,1 Milliarden Euro. Die stärksten Branchen sind mit einem Anteil von 21 Prozent der Handel, Information und Kommunikation mit einem Anteil von 16 Prozent, wissenschaftliche und technische Dienstleister mit einem Anteil von 14 Prozent, sowie die Bauwirtschaft mit zehn Prozent.

Die Stadt Wien hat bisher rund 27 Millionen Euro in das Quartier investiert – vor allem in die Sanierung der Muthgasse, der Gundoldstraße, des Leopold-Ungar-Platzes, der Heiligenstädter Brücke und in die Einbindung der Grinzinger Straße. Von der Privatwirtschaft wurden rund 277 Millionen Euro investiert. Beispiele dafür sind der multifunktionale Bürokomplex Square One, das Autohaus von Porsche – übrigens das erste Projekt des Autoherstellers, das in die Höhe gebaut wurde -, oder der Büropark space2move. In näherer Zukunft sind drei weitere Projekte im Stadtquartier Muthgasse geplant: Ein gemischt genutzter Komplex, der auch die künftige Unternehmenszentrale des Servicedienstleisters CKV beherbergen soll, sowie zwei Gebäudekomplexe, welche die Signa GmbH mit Partnerunternehmen errichten will. Sie sollen für Büros, Wohnungen und Forschung zur Verfügung stehen. Das Investitionsvolumen beträgt in Summe rund 475 Millionen Euro.