Nach einem recht guten Saisonauftakt im Mai sind die Buchungen in den heimischen Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen im Juni im Schnitt massiv zurückgegangen. Die Zahl der Nächtigungen sank gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,8 Prozent auf rund 11,7 Millionen, wie aus den vorläufigen Daten der Statistik Austria von heute, Freitag, hervorgeht. Der Grund dafür sind Feiertagsverschiebungen und auch die Fußball-EM. Die Buchungen der Deutschen gingen spürbar nach unten.
Im Vergleich zum Vorjahr brachen die Nächtigungen von Urlauberinnen und Urlaubern aus Deutschland im Juni um 17,2 Prozent auf 4,2 Millionen ein.
Im Juni kamen insgesamt weniger Urlaubsgäste nach Österreich. Die Zahl der Ankünfte verringerte sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,1 Prozent auf rund 4 Millionen.
"Viele Feiertage in Österreich und die Pfingstferien in Deutschland - unserem wichtigsten Herkunftsmarkt - sind heuer in den Mai gefallen, was zu Verschiebungen bei den Nächtigungen zwischen den ersten zwei Sommermonaten führte", erklärte Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP) den Buchungsknick im Juni.
Bemerkbar gemacht habe sich jedoch auch die Fußball-EM in Deutschland, wodurch deutsche Gäste im Juni weniger Urlaub planten und eher in Deutschland blieben als nach Österreich in den Urlaub zu fahren. "Die deutschen Gäste haben den Österreich-Urlaub aber nicht abgesagt, sondern holen ihn zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Sommer nach, wobei die Hauptreisezeit in Deutschland die Monate Juli und August sind", erwartet Kraus-Winkler.
Knapp 70 Prozent aller Nächtigungen im Juni 2024 entfielen laut Statistik Austria auf Gäste aus dem Ausland - deren Buchungen gingen gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,3 Prozent auf 7,9 Millionen zurück. Die Übernachtungen von Urlauberinnen und Urlauber aus Österreich sanken um 3,4 Prozent auf 3,8 Millionen.
Unter dem Strich ist der Start in den Sommer bisher von den Buchungen her dennoch positiv: "Betrachtet man Mai und Juni zusammen, wurde mit mehr als 21 Millionen Nächtigungen das beste Ergebnis einer Sommervorsaison seit Beginn der Erhebung erreicht", betonte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
In der bisherigen Sommersaison (Mai und Juni) stiegen die Nächtigungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,9 Prozent auf 21,2 Millionen. Davon entfielen laut Statistik 14,1 Millionen auf Gäste aus dem Ausland (plus 2,8 Prozent) und 7,1 Millionen auf Gäste aus Österreich (plus 0,1 Prozent).
Die Zahl der Gästeankünfte legte in den beiden Monaten um 4,2 Prozent auf 7,6 Millionen zu.
Im gesamten ersten Kalenderhalbjahr erhöhten sich die Nächtigungen gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr um 1,6 Prozent (1,2 Millionen) auf 75,7 Millionen.
Damit lag die Zahl der Nächtigungen von Jänner bis Juni heuer laut Statistik Austria "nur knapp unter dem Niveau von 2019" (76,4 Millionen), vor der Corona-Pandemie. (apa)