Späte Einsicht
Infrastrukturpolitik. Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) kann sich Wiener U5-Verlängerung bis zur Vorortelinie vorstellen
Ab 2025 soll in Wien die neue U-Bahn-Linie U5 unterwegs sein - vorerst bis zum Alten AKH, zwei Jahre später über den Gürtel hinaus bis zum Elterleinplatz. Die für den öffentlichen Verkehr zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) kann sich nun vorstellen, die türkise Linie – wer hier einen politischen Bezug vermutet, ist am Holzweg - mittelfristig weiter bis zur S45-Station Hernals zu führen und so mit der Schnellbahn zu verknüpfen. Eine super Idee. Spät kommt sie - doch sie kommt. Knapp vor den Wien Wahlen ist man bemüht, sich als die bessere Grün-Partei zu präsentieren. Der Vorschlag die U5 nach Neuwaldegg zu verlängern, wird dann wohl bei den übernächsten Wien Wahlen präsentiert.
Keine Frage, U-Bahnen kosten Geld - auf Bundes- und Landesebene - denn die Kosten werden, wenn man sich über einen Ausbau grundsätzlich geeinigt hat – zwischen Bund und Wien geteilt. Will man den öffentlichen Verkehr forcieren und den Individualverkehr in der Stadt auf ein Minimum reduzieren – wie zum Beispiel durch eine österreichweite gültige Jahreskarte für alle – muss das Angebot weiter erhöht werden.
Da heißt es dann aber auch für Landes- und Gemeindepolitiker über ihre eigenen Schatten zu springen. Die Anbindung des Auhof Centers an die U4 – die interessanterweise gerade von den Grünen vehement bekämpft und schlussendlich auch verhindert wurde – und den Ausbau des öffentlichen Verkehrs zur SCS wären längst notwendige nächste Schritte. Warum nicht die U4 bis Klosterneuburg verlängern? Dafür aber braucht es wahrscheinlich nicht nur ein paar Wien Wahlen, sondern auch eine bessere Zusammenarbeit zwischen Wien und Niederösterreich.
