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SPÖ NÖ fordert nachträgliche Einstiegsmöglichkeit in Wohnbauförderung

Gegenfinanzierung soll durch Übergewinne von Hypo NÖ ermöglicht werden
Michael Neubauer
Wohnbauförderung
Wohnbauförderung
© Wolfgang Filser

In der Diskussion um hohe Wohn- und Lebenserhaltungskosten fordert die SPÖ in Niederösterreich eine nachträgliche Einstiegsmöglichkeit in die Wohnbauförderung im Bundesland. Diese soll es rückwirkend ab 2010 geben. Geortet wurden 45.000 Kreditnehmer, die potenziell von der Maßnahme profitieren könnten. Die Gegenfinanzierung der Kosten für ein Jahr von 45 Millionen Euro soll laut Landesparteivorsitzendem Landesrat Sven Hergovich durch Übergewinne der Hypo NÖ ermöglicht werden.

Seit 2010 sei die Wohnbauförderung nur von rund 30 Prozent der Eigenheimbesitzer in Anspruch genommen worden, hieß es seitens der SPÖ zur APA. Grund dafür war wohl die über Jahre anhaltende Niedrigzinslage, die das Darlehen in einem weniger interessanten Licht erscheinen ließ. Ein Vorteil der Förderung ist nämlich, dass die Zinsdifferenz zwischen einem Prozent und dem Marktzins vom Land getragen wird.

Nach diversen Zinserhöhungsschritten könnte die Wohnbauförderung für Kreditnehmer nun wieder hilfreich werden. Eine nachträgliche Gewährung des Darlehens könne etwa die offene Kreditlast signifikant und rasch senken, wenn die Betroffenen damit einen Teil ihres variablen Kredits abbezahlen, so der Vorschlag der SPÖ. Notwendig sei dabei eine Flexibilisierung der bisher möglichen Laufzeiten des Darlehens von 27,5 bzw. 34,5 Jahren. Erfolgen müsse eine Anpassung an die jeweilige Kredit-Restlaufzeit der neuen Anspruchsberechtigten. "Die Hypo Niederösterreich schwimmt in Übergewinnen. Dieses Geld muss den Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern zurückgegeben werden und darf nicht im System der ÖVP Niederösterreich verschwinden", hob Hergovich hervor.

Die neuerliche SPÖ-Forderung komplettiert ein Paket, das unter anderem auch einen Zinspreisdeckel bei drei Prozent für Wohnkredite und das Verlangen, in Niederösterreich Förderungen für Neubauten von Genossenschaften wieder aufzunehmen, beinhaltet. Zuletzt trat Hergovich, als Landesrat auch für Baurecht zuständig, zudem dafür ein, dass die Kosten des Energieausweises künftig durch das Land getragen werden sollen. (apa)