Die Staatsverschuldung am Ende des 1. Halbjahres 2025 betrug laut vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria 412,3 Mrd. Euro und war damit um 17,5 Mrd. Euro höher als zu Jahresende 2024. Das öffentliche Defizit lag im 1. Halbjahr bei 13,3 Mrd. Euro bzw. 5,3 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP).
„In der ersten Jahreshälfte 2025 sind die Staatseinnahmen im Vorjahresvergleich zwar um 3,2 % gestiegen, gleichzeitig haben sich die Staatsausgaben mit einem Plus von 4,1 % aber noch stärker erhöht. Dabei haben insbesondere die monetären Sozialleistungen und die Löhne und Gehälter im öffentlichen Dienst die Ausgaben wachsen lassen. Daraus resultiert ein Finanzierungsdefizit des Staates von 13,3 Mrd. Euro oder 5,3 % des BIP.“—Manuela Lenk, fachstatistische Generaldirektorin von Statistik Austria.
Staatseinnahmen im 1. Halbjahr 2025 weniger dynamisch gestiegen als die Ausgaben
Die Staatseinnahmen sind im 1. Halbjahr um 3,2 % bzw. um 3,8 Mrd. auf 123,4 Mrd. Euro gestiegen. Rund 86,4 % der gesamten Staatseinnahmen gingen auf Steuern und Sozialbeiträge zurück (+4,7 % im Vergleich zum 1. Halbjahr 2024). Die Produktionserlöse des Staates wuchsen mit +0,6 % moderat, die Vermögensein- kommen und die laufenden Transfers gingen hingegen zurück.
Staatsausgaben im 1. Halbjahr um 4,1 % gestiegen
Die Staatsausgaben erhöhten sich im 1. Halbjahr 2025 um 4,1 % bzw. 5,4 Mrd. Euro auf 136,7 Mrd. Euro. Der Zuwachs ist vor allem auf den Anstieg bei den monetären Sozialleistungen (+3,3 Mrd. Euro) und den Löhnen und Gehältern im öffentlichen Dienst (+1,3 Mrd. Euro) zurückzuführen. Die Zinsausgaben stiegen ebenfalls mit +15,5 % weiter an und machten im 1. Halbjahr in Summe 3,9 Mrd. Euro aus. Die Subventionen gingen aufgrund der weiterhin auslaufenden Energiemaßnahmen 1. Halbjahr zurück.
Öffentlicher Schuldenstand Ende Juni 2025 bei 412,3 Mrd. Euro
Der öffentliche Schuldenstand zum Stichtag 30. Juni 2025 betrug 412,3 Mrd. Euro, das sind um 17,5 Mrd. Euro mehr als Ende 2024. Damit fiel der Anstieg geringer aus als im Vergleichszeitraum 2024, in dem sich die Verbindlichkeiten in der ersten Jahreshälfte um 23,3 Mrd. Euro erhöht hatten. Die Schuldenquote – also das Verhältnis der Staatsschulden zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) – lag am Ende des 2. Quartals 2025 bei 82,3 %, am Ende des 4. Quartals 2024 hatte sie 79,9 % betragen.
Wie auch in den Vorperioden entfiel der größte Anteil des Anstiegs des öffentlichen Schuldenstands auf den Bundessektor mit 17,2 Mrd. Euro. Die Schuldenzunahme des Bundes betrug 15,8 Mrd. Euro. Mit den neu aufgenommenen Schulden wurde, neben der Abdeckung des laufenden Defizits, auch zusätzliche Li- quidität sichergestellt, die jedoch geringer ausfiel als im 1. Halbjahr 2024. Weiters erhöhte sich der Schul- denstand bei einigen außerbudgetären Einheiten aufgrund von Investitionen in die Infrastruktur.
Die Schulden in den anderen Teilsektoren erhöhten sich insgesamt um 0,3 Mrd. Euro. Im Sozialversiche- rungssektor gab es einen unterjährigen kurzfristigen Abbau an Verbindlichkeiten um 1,5 Mrd. Euro. In die- sem Sektor kommt es jedoch durch kurzfristige Finanzierungen regelmäßig zu starken unterjährigen Schwankungen, somit sollte dieser Schuldenabbau nur als Momentaufnahme betrachtet werden.
Sowohl im Landes- als auch im Gemeindesektor stiegen die Verbindlichkeiten mit +0,7 Mrd. Euro bzw. +1,1 Mrd. Euro deutlich an. Insbesondere im Gemeindesektor wurden die hohen Defizite mit den neuen Schulden finanziert.