Der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt der Region München1 verzeichnete im ersten Halbjahr 2023 einen Flächenumsatz von 70.000 Quadratmetern. Damit war die Isarmetropole der einzige der Top-5-Märkte, der im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 einen Anstieg des Flächenumsatzes aufwies – konkret um 13 Prozent. Allein auf das Stadtgebiet entfielen 19.000 Quadratmeter. Auf Eigennutzer kam im ersten Halbjahr 2023 hingegen kein einziger Abschluss – aber auch im Vorjahreszeitraum waren es lediglich 1.600 Quadratmeter. Mit knapp 13.000 Quadratmeter betrug auch der Anteil von Neubauflächen im ersten Halbjahr 2023 nur 18 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.
„Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen, denen viele Unternehmen in Deutschland gegenüberstehen, konnte sich der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt der Region München im ersten Halbjahr 2023 behaupten. Abgesehen von dem Ausnahmehalbjahr 2020 befand sich der Flächenumsatz auf einem Niveau, das in etwa jenem der ersten Halbjahre aller Jahre seit 2018 entspricht“, sagt Maximilian Sänger, Team Leader Industrial & Logistics München bei CBRE.
Neuflächen in kurzer Zeit absorbiert
„Maßgeblich für dieses positive Ergebnis ist neben der stabilen Entwicklung der Münchner Wirtschaft vor allem der ausgeprägte Flächenmangel, der in München in Stadt und Landkreis einen Nachfrageüberhang geschaffen hat – sobald Flächen zur Verfügung stehen, werden sie vom Markt in der Regel in kurzer Zeit absorbiert“, ergänzt Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics bei CBRE in Deutschland.
Aus diesem Grund stiegen auch die Mieten für Industrie- und Logistikflächen in der Region erneut an. So verzeichneten die Spitzenmieten für Logistikflächen im Vorjahresvergleich einen Anstieg um zwölf Prozent auf nun 9,5 Euro pro Quadratmeter und Monat. „Bei modernen Neubauten in guten Lagen gehen wir von mehr als zehn Euro aus, die erzielbar sind. Und dabei muss es sich nicht um städtische Lagen handeln – auch für gute Standorte im Landkreis dürfte ein derartiges Mietniveau realistisch sein“, sagt Sänger.
Größter Abschluss im ersten Halbjahr war eine Anmietung von Produktionsflächen durch Yaskawa über 10.000 Quadratmeter in einem Neubau in Allershausen. Alle weiteren Top-5-Abschlüsse entfielen auf Bestandsflächen: 6.600 Quadratmeter auf die Stadtwerke München in Neufahrn bei Freising, 6.000 Quadratmeter auf flaschenpost in München, 4.500 Quadratmeter auf myposter in Olching sowie 3.900 Quadratmeter auf STEINZEIT in Puchheim. Auch aufgrund der Anmietung von Yaskawa, einem Hersteller von Antriebstechnik, Industrieautomatisierung und Robotik, hatten Produktionsunternehmen einen Anteil am Flächenumsatz von 36 Prozent. Auf Handelsunternehmen (inklusive E-Commerce) entfielen nur 18 Prozent. Und Logistiker waren mit zwei Prozent kaum präsent – im Vorjahreszeitraum kamen sie noch auf 15 Prozent.
Ausblick auf das Gesamtjahr
„Wir sehen am Industrie- und Logistikimmobilienmarkt der Region München weiterhin mehr Gesuche als absehbar auf den Markt kommende Flächen – sowohl hinsichtlich Neubauten als auch hinsichtlich freiwerdender Bestandsflächen“, erwartet Sänger. „Deswegen dürfte sich der Anstieg der Mieten weiter fortsetzen und die Zehn-Euro-Marke für Logistikflächen in absehbarer Zeit fallen.“