Auf dem Markt für private Immobilieninvestments vollzog sich 2018 eine bemerkenswerte Trendwende, wie aus dem Marktbericht „Vorsorgewohnungen Wien 2019“ der EHL Wohnen GmbH hervorgeht. Die Nachfrage nach Wohnungen zu Anlagezwecken ist ungebrochen hoch, allerdings werden immer weniger Wohnungen nach dem klassischen Vorsorgewohnungsmodell (zu Vorsorgezwecken erworbene Eigentumswohnungen, bei denen ein Vorsteuerabzug geltend gemacht wird) gekauft. Stattdessen kaufen Privatanleger immer öfter zum Eigennutzerpreis und verzichten damit auf den Umsatzsteuervorteil beim Ankauf. Weil die Anleger im Grundbuch mit dem Eigennutzerkaufpreis aufscheinen, schlagen sich diese aber nicht als Vorsorgewohnungen in der Statistik nieder und das führte 2018 erstmals seit einigen Jahren zu einem Rückgang bei der Zahl der Vorsorgewohnungen. Zudem war das Rekordjahr 2017 durch diverse Nacheintragungen von Projekten ins Grundbuch auch ein statistischer Ausreißer.
Grund für diese Entwicklung ist vor allem der stark gestiegene (meist umsatzsteuerfreie) Grundkostenanteil an den Gesamtkosten, der dazu führt, dass die abzugsfähige Vorsteuer an Bedeutung verliert. Das gleiche gilt auch für generalsanierte Wohnobjekte. „Oft nur mehr sechs oder acht Prozent Ersparnis beim Kauf rechtfertigen für viele Anleger die mit dem Vorsteuerabzug verbundenen Auflagen wie die 20 Jahre dauernden Aufzeichnungspflichten und vor allem Einschränkungen bei der Eigennutzung nicht mehr“, erklärt Sandra Bauernfeind, Geschäftsführerin der EHL Wohnen GmbH.
„Unsere Zahlen zeigen recht deutlich, dass die Zahl der zu Anlagezwecken gekauften Wohnungen eher noch zu- als abnimmt“, so Bauernfeind. „Aber beim aktuellen Preisniveau sind klassische Eigentumswohnungen für Investoren ähnlich attraktiv wie vorsteuerabzugsberechtige Vorsorgewohnungen.“
Kennzahlen Markt für Vorsorgewohnungen (Wien) 2018
Anzahl der verkauften Vorsorgewohnungen: 677
Investiertes Gesamtvolumen: 150.184.974 Euro
Durchschnittspreis (netto) je Vorsorgewohnung: 221.839 Euro