Grund dafür waren vor allem die Auftragslage im Wohn- und Gewerbe- bzw. Industriebau. Die Branche sieht dem zweiten Halbjahr 2021 mit deutlichem Optimismus entgegen, fast 60 Prozent der Unternehmen rechnen hier weiterhin mit steigenden Umsätzen, laut aktuellem Konjunkturbarometer, das im Auftrag des Verbands Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) halbjährlich durchgeführt wird.
„Unsere Branche konnte die Rückgänge aus dem ersten Corona-Jahr, die vor allem durch den Frühlings-Lockdown entstanden sind, erfolgreich kompensieren. Die Umsatzsteigerungen aus diesem Jahr sind in erster Linie auf die Gewinnung neuer Kund*innen sowie auf den Ausbau der eigenen Kapazitäten in Unternehmen zurückzuführen. Auch die Investitionsprämie der Regierung trägt momentan zu einem regelrechten Bauboom bei“, so VÖB Präsident Franz Josef Eder.
Die durchaus positive wirtschaftliche Lage wirkt sich auch auf die VÖB Betriebe aus. Ganze 80 Prozent von ihnen rechnen mit einem „sehr“ oder „eher zufriedenstellenden“ zweiten Halbjahr 2021, knapp 60 Prozent der Befragten gehen dabei von einem steigenden Umsatz bis Jahresende aus. Die heurige wirtschaftliche Entwicklung für die gesamte Baubranche ist ebenfalls von Optimismus gekennzeichnet. 85 Prozent der befragten Unternehmen schätzen diese als „sehr“ bzw. „eher zufriedenstellend“ ein, knapp 70 Prozent von ihnen rechnen mit steigenden Umsätzen in der gesamten Branche.
Trotz sichtbarem Optimismus klagen die Unternehmen verstärkt über den zunehmenden Fachkräftemangel. So finden drei von vier befragten Unternehmen keine geeigneten Bewerber für offene Stellen. Dennoch
„Das Potenzial für einen weiteren Personalausbau ist bei der Mehrheit unserer Betriebe vorhanden, jedoch fehlen immer mehr Fachkräfte. Sowohl die Interessenvertretung als auch die Mitgliedsbetriebe setzen hier Maßnahmen, um einerseits das Berufsbild Betonfertigungstechniker für junge Menschen zusätzlich zu attraktiveren und andererseits betriebsinterne Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten auszubauen“, kommentiert Franz Josef Eder.
Eine weitere Wachstumsbremse für die Branche ist der aktuelle Rohstoffmangel. Jedes zweite Unternehmen meldet hier eine spürbare Beeinträchtigung bei einem Großteil der aktuellen Aufträge, die durch die Knappheit der Rohstoffe und die damit verbundenen Preissteigerungen entsteht. Fast jeder Betrieb (97 Prozent) rechnet hier mit Teuerungen entlang der ganzen Lieferkette, knapp 70 Prozent gehen gleichzeitig von einer Verlangsamung der Produktionszeiten als Folge des Rohstoffmangels aus.
Auch der positive Wachstumstrend in Richtung Fertigteilbauweise setzt sich in Unternehmen fort: So denken sogar 95 Prozent der Befragten, dass Marktanteile von Betonfertigteilen im Hochbaubereich in Zukunft steigen werden. Ein weiterer dominierender Trend für die Unternehmen ist die CO2-Reduktion bei allen Produktions-, Transport- und Montageprozessen.