News

Steuern: Anleger tappen im Dunkeln

Immo-Verbände haben die Steuerreform als Investitionshürde kritisiert. Diese Befürchtung wird sich nicht bewahrheiten, problematisch ist aber der Mangel an Transparenz.
Angelika Fleischl

Bauherrenmodell oder Vorsorgewohnung: Das sind die zwei beliebtesten Modelle bei Privatanlegern, direkt in Immobilien zu investieren. In beiden Fällen bestimmt der Fiskus die Rendite mit, denn neben dem laufenden Mietertrag gibt es steuerliche Effekte. Daher haben der Fachverband der Immobilientreuhänder in der WKÖ sowie der Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI) die Steuerreform als Investitionshürde kritisiert. Von den vielen Änderungen, die Immo-Anleger betreffen, ist aber allein die Erhöhung der Immobilienertragsteuer beim Verkauf der Immobilie von 25 auf 30 Prozent des Gewinns eine spürbare negative Änderung. Die anderen Änderungen, etwa bei der Grunderwerbsteuer und beim Grundanteil, seien zwar ärgerlich, aber minimal, sagt Karin Fuhrmann, Partnerin bei TPA Horwath. „Wie sich die Steuerreform in der Praxis auswirkt, ist noch schwer zu sagen, da laufend Zusatzinfos vom Finanzministerium kommen.“ Massive Auswirkungen auf die Rendite befürchtet die Steuerberaterin aber nicht. Problematisch sei hingegen das Informationsdefizit: „Viele haben sich nur am Rande mit den Änderungen beschäftigt, und weil diese die Steuererklärung für 2016 betreffen, wird das Thema erst in der zweiten Jahreshälfte so richtig ankommen“, sagt sie. Künftig wird es bei der Besteuerung auch wichtig sein, wie sich der Wert des Grundstücks, auf dem die vermietete Immobilie steht, verändert. Die neue Grundanteilsverordnung wurde aber erst im Mai veröffentlicht und lässt noch viele Fragen offen.