Steuerreform kommt gerade rechtzeitig
Die Zinsen befinden sich seit Jahren auf dem aktuellen Tiefstand. Die Wohnbaukredite sind so günstig wie noch nie – und dies gilt für Fixzinskredite als auch für variable aber auch fix verzinste Kredite.
Für Häuslbauer und Wohnungskäufer, die eine Fremdfinanzierung für die Umsetzung ihres Vorhabens benötigen, ist dieser Umstand entsprechend positiv. Aber auch für bereits bestehende langfristige Wohnbaukredite ergibt sich, nach entsprechend umfassender Analyse der individuellen Gesamtsituation, eine absolute Chance auf eine nachhaltige Optimierung, meist verbunden mit einer Reduktion der laufenden Zinskosten.
Kurzfristig sind keine starken Anstiege bei den Kreditzinsen zu erwarten. Mittelfristig stehen jedoch Ereignisse bevor, die höhere Kreditzinsen zur Folge haben könnten. So erhält die EZB ab November 2019 eine neue Führung und die europäische Geldpolitik dürfte sich dann ändern. Dies, aber auch regulatorische Einflüsse, wie die Umsetzung von Basel IV und damit einhergehend höhere Eigenmittelerfordernisse für Kreditinstitute, könnten dann zu einer Verteuerung der Kreditzinsen bei Wohnbaukrediten beitragen.
Wer nun aber glaubt, dass sich durch das niedrige Zinsniveau die Kredite schneller zurückzahlen lassen, der irrt gewaltig. Die Effekte der letzten Steuerreform sind längst verpufft und bei dem Preisauftrieb bei Immobilien der letzten Jahre sind die niedrigen Zinsen kaum eine Entlastung. Das zeigt auch der von uns ermittelte Erschwinglichkeitsindex: 2003 lag der Erschwinglichkeitsindex noch bei 20,7 Jahren, um in den folgenden Jahren durch die Decke zu gehen. 2011 erreichte er mit 42,3 Jahren seit All-Time high. Mit dem Sinken der Zinsen, fiel der Erschwinglichkeitsindex kontinuierlich, um sich mit der Steuerreform 2016 mit 32,3 Jahren auf dem Niveau 2008 zu fangen. In den vergangenen drei Jahren ist er wieder nach oben geklettert. 2018 lag er wieder bei 35,6 Jahren. Sprich: in einem normalen Arbeitsleben ist es durchschnittlich kaum möglich, sich eine durchschnittliche Wohnung zu leisten. Dies ist eine Niederlage für eine Volkswirtschaft - die Steuerreform kommt genau richtig und wird mit ihrer Entlastung dazu beitragen, dass sich Österreicher wieder mehr leisten können.