„Derzeit sehen wir bei Interhyp Österreich Bestzinssätze für variable Kredite noch immer bei 0,27 Prozent nominal und 0,64 Prozent effektiv“, so Andreas Luschnig. Für zehnjährige Fixzinsbindungen sind die besten Zinssätze marginal gestiegen und liegen aktuell bei 0,85 Prozent nominal und 1,23 Prozent effektiv – bei einer Kreditsumme von 300.000 Euro und einer Laufzeit von 30 Jahren. Im Mittel rangieren die Zinsen bei 1,22 Prozent nominal und 1,6 Prozent effektiv. Mit Blick auf die Zinssituation rät Luschnig Erstkäufern zu langfristigen und fixen Zinsfestschreibungen. Zudem sind die deutlich gestiegenen Rohstoffkosten und Engpässe im Zuge der Corona-Pandemie zu bedenken. Der Holzpreis hat sich binnen eines Jahres um 400 Prozent verteuert, Dämmmaterial wie Styropor verteuerte sich im April um 50 Prozent und Betonstahl auf Jahressicht um rund 30 Prozent.
„Wir empfehlen, Kredite in Bezug auf die Tilgungsanlauffreie Zeit zu vergleichen. So lassen sich Zinskosten vermeiden oder minimieren, die durch eine spätere Baufertigstellung und einen verzögerten Kreditabruf entstehen.“ Außerdem sollten Kreditnehmer prüfen, ob sie beim Eigenbau einen Kredit stemmen können, der theoretisch 20 Prozent über der ursprünglich geplanten Kreditsumme liegt. Luschnig: „Erste Banken prüfen bei der Kreditbewilligung bereits, ob Kreditnehmer eine mögliche Nachfinanzierung verkraften können.“
Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis es die Bauwirtschaft in ihrer Gesamtheit trifft. Eines steht aber schon jetzt fest. Die steigenden Baupreise werden die Immobilienpreise weiter nach oben drücken.