Der börsenotierte Baukonzern Strabag hat seine Bauleistung 2023 neuerlich kräftig um 8 Prozent auf ein neues Rekordniveau von 19,1 Mrd. Euro gesteigert. Die größten Zuwächse gab es in Deutschland und Rumänien sowie beim Straßenbau in Polen, Rückgänge hingegen in Tschechien, Schweden und Dänemark, wie die Strabag am Donnerstag mitteilte. Der Auftragsbestand ging um 1 Prozent auf 23,5 Mrd. Euro zurück, der Beschäftigtenstand erhöhte sich um 5 Prozent auf 77.136.
"Nach Jahren des Booms durch die Null- und Negativzinspolitik, stand 2023 ganz im Zeichen einer Abkühlung der Baukonjunktur", sagte Vorstandschef Klemens Haselsteiner laut Aussendung. "Besonders stark vom veränderten Umfeld war der Wohnbau betroffen, der bei Strabag jedoch weniger als 10 Prozent der Konzernleistung ausmacht." Durch ihre Größe und breite Aufstellung nach Ländern und Bausparten habe die Strabag ihre Bauleistung erstmals auf über 19 Mrd. Euro steigern und den sehr hohen Auftragsbestand halten können.
Ausgebaut wurde der Auftragsbestand unter anderem in Deutschland, vor allem im Hoch- und Ingenieurbau, sowie in Polen und im Nahen Osten. In Österreich blieb er unter dem Niveau des Vorjahres, was die Strabag auf das hohe Zinsniveau und im europäischen Vergleich strengere Vergaberichtlinien für Hypothekarkredite zurückführt. Im Vereinigten Königreich und in der Region Americas habe man Großprojekte abgearbeitet, deshalb sei der Auftragsbestand auch dort rückläufig gewesen.
Die Strabag hat im vergangenen Jahr im Durchschnitt 77.136 Leute beschäftigt, um 5 Prozent mehr als im Jahr davor. Zur Steigerung hat auch eine Übernahme im Bereich Property & Facility Services in Deutschland beigetragen.
Für das Geschäftsjahr 2023 wird eine EBIT-Marge nahe 5 Prozent (2022: 4,2 Prozent) erwartet, die damit höher als ursprünglich prognostiziert liegen wird. Für heuer geht Haselsteiner davon aus, die Bauleistung auf 19,4 Mrd. Euro neuerlich leicht steigern zu können. Der Auftragsbestand reiche bereits bis ins Jahr 2025 hinein. Die EBIT-Marge soll 2024 mindestens 4 Prozent erreichen. Die Netto-Investitionen (Cashflow aus der Investitionstätigkeit) 2024 sollten 750 Mio. Euro nicht überschreiten.
Weitere Zahlen und Details über das Geschäftsjahr 2023 veröffentlicht der Baukonzern am 25. April. (apa)