Die Kosten für das umstrittene Bahnhofsprojekt "Stuttgart 21" steigen nach Aussagen aus Kreisen der Deutschen Bahn weiter. Das Projekt verteure sich um 1,8 Mrd. Euro auf nun rund 11 Mrd. Euro, sagten mit den Zahlen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. Das habe eine neue Kostenschätzung ergeben. Zudem plane man einen Puffer von weiteren 500 Mio. Euro ein, der Finanzierungsrahmen liege so dann bei knapp 11,5 Mrd. Euro.
Damit hätte sich der Preis für das Mammutprojekt gegenüber der Kalkulation zu Baubeginn 2010 weit mehr als verdoppelt. Zuletzt hatte die Bahn Anfang 2022 ihre Schätzung auf knapp 9,2 Mrd. Euro erhöht. Ein Bahn-Sprecher wollte sich zu den Zahlen nicht äußern. Er betonte aber, man halte am Starttermin für den Bahnhof bis Ende 2025 fest.
Als Grund der neuen Mehrkosten führe das Management vor allem die allgemeine Steigerung von Baukosten gerade in den vergangenen Jahren an, sagte ein Insider. Das Bahnhofsprojekt sieht im Kern eine Verlegung des Stuttgarter Kopfbahnhofs unter die Erde und eine Anbindung an Hochgeschwindigkeitsstrecken durch Tunnel vor. Auch der Stuttgarter Flughafen bekommt so eine Verbindung. (apa)