Die hohen Energiepreise machen auch den österreichischen Thermen zu schaffen. Es ist mit Preiserhöhungen im Herbst sowie im nächsten Jahr zu rechnen, sagt Vamed Vitality World-Direktor Gerhard Gucher im Ö1-"Morgenjournal". Denn auch die Energiepreise werden sich seiner Einschätzung nach weiter erhöhen. So sei beim Strom mit einer Steigerung um 350 Prozent zu rechnen, beim Gas sogar mit einem Plus von 400 Prozent.
Ähnlich beurteilt Gernot Deutsch die Situation: Der Direktor der Heiltherme Bad Waltersdorf und Landesvorsitzender für die Steiermark in der österreichischen Hoteliervereinigung rechnet mit durchschnittlichen Mehrkosten je Therme von einer Million Euro wegen der horrenden Energiekosten. In steirischen Thermen wurden die Eintritts- und Nächtigungspreise bereits angehoben. Deutsch geht über das Jahr gerechnet von einer Preissteigerung um 15 Prozent aus. Wobei dies "aus wirtschaftlicher Sicht ein Tropfen auf dem heißen Stein" sei. Damit könnten die Energiepreise nur abgefedert werden. Eine volle Weitergabe der Mehrkosten an die Gäste würde zu unrealistischen Preisen führen.
Bei der Vamed Vitality World steht eine Preiserhöhung im Raum, sagt Gucher. Allerdings erwartet er sich auch politische Unterstützung. So fordert er eine Anpassung der Mehrwertsteuer auf das Niveau der allgemeinen Hotellerie. Während der Mehrwertsteuersatz für die Hotellerie bei zehn Prozent liegt, betrage er für die 36 Thermen in Österreich 13 Prozent. Außerdem fordert Gucher eine Rückvergütung der Energieabgabe.
Die Thermen bemühen sich derzeit, den Energiebedarf zu reduzieren. So werden zusätzliche Photovoltaik-Anlagen errichtet, hieß es im "Morgenjournal". Die Restwärme des Thermalwassers wird ebenfalls genützt. Und die Umrüstung auf LED-Beleuchtung soll ebenfalls den Energiebedarf reduzieren. (apa)