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Thermische Sanierung: Wirtschaftskammer Wien fordert Unterstützung

Thermische Sanierung reduziert die CO2-Emissionen - Sanierungsquote derzeit unter 2 Prozent
Michael Neubauer
Thermische Sanierung
Thermische Sanierung
© Wolfgang Spitzbart .

Die Wirtschaftskammer Wien fordert eine massive Begünstigung der thermischen Sanierung von Gebäuden. Immobilien verursachen 30 Prozent des CO2-Ausstoßes, teilte die Wirtschaftskammer Wien (WKW) in einer Aussendung mit. Mit einer thermischen Sanierung könnten die Emissionen daher deutlich reduziert werden - und die Sanierung sei auch bei Gründerzeithäusern mit strukturierter Fassade möglich.

Um die Sanierung voranzutreiben, bedürfe es eines Maßnahmenpaketes, sagte Michael Pisecky, Obmann der Fachgruppe Immobilientreuhänder der WK Wien. So müsste die Abschreibungsdauer für Sanierungsmaßnahmen auf 15 Jahre verkürzt werden. Weiters fordert die WKW den Öko-Zuschlag in Höhe von 15 Prozent für die thermische Sanierung von Wohngebäuden entweder als Betriebsausgabe oder Werbekosten.

Die Sanierung könnte sich für die Immobilienbesitzer auch eher lohnen, wenn es zu einer Nachverdichtung kommt - also die Gebäudehöhe "geringfügig angepasst werden" kann. Zudem sollten bestehende Ressourcen besser genutzt werden können, um flächensparend Wohnraum erweitern zu können. Hier geht es um "sanftes Nachverdichten" - also eine effizientere Nutzung des vorhandenen Bauplatzes.

Die Wirtschaftskammer Wien sieht entsprechenden Handlungsbedarf: Denn die Sanierungsquote der 950.000 Wiener Haushalte liege noch immer unter 2 Prozent. Vor allem bei Eigentumswohnungen, die rund 18 Prozent der Haushalte ausmachen, ist die Sanierungsquote gering, teilte die WKW mit. "Das Argument der Eigentümer ist oft, dass es sich für sie nicht auszahle", bedauert Michael Pisecky, Obmann der Fachgruppe Immobilientreuhänder der WK Wien: "Ich denke, dass dieser Bereich jedoch durch hohe Förderungen ausgebaut werden könnte." Und bei Mietwohnungen bringe die Sanierung für den Mieter oft keine Verbesserung. So bedeute eine Heizungstausch nicht zwingend, dass für den Mieter das Heizen billiger wird. (apa)