Im Vorfeld der geplanten Errichtung einer zweiten Tunnelröhre des Tiroler Lermoosertunnels im Rahmen "Fernpass-Pakets" wird es im heurigen Herbst zu Sperren kommen. Im September und Oktober stehen jeweils einwöchige Nachtsperren an, im Oktober wird es gar zu Vollsperren kommen. Eine Umleitung wird über das Ehrwalder Becken eingerichtet. Neben den Vorbereitungen auf den Bau der zweiten Tunnelröhre werden auch Wartungsarbeiten durchgeführt, teilte das Land am Freitag mit.
Konkret wird der Tunnel während der Nacht von 23. bis 27. September sowie vom 21. bis 25. Oktober nicht befahrbar sein. Eine Rund-um-die-Uhr-Sperre wird es von 6. bis 11. Oktober sowie von 13. bis 18. Oktober geben, hieß es. Die örtliche Umleitung erfolgt über das Ehrwalder Becken und entlang der Ehrwalder Straße und der Lermooser Straße.
Die schwarz-rote Tiroler Landesregierung plant im Rahmen eines 500 Mio. Euro schweren "Fernpasspakets" unter anderem den Bau des Fernpasstunnels und eine zweite Röhre des Lermooser Tunnels mitsamt Einhebung einer Maut. Die Maßnahme am Lermooser Tunnel soll 250 Mio. Euro kosten, der vier Jahre dauernde Bau soll 2026 starten. Der Spatenstich für den 160 Mio. Euro teuren Fernpasstunnel soll ebenfalls 2026 erfolgen, mit einer Inbetriebnahme wurde im Jahr 2028 gerechnet. Weitere 90 Mio. Euro werden für Maßnahmen an der Strecke aufgewendet. Der Tunnel wird 1,4 Kilometer lang sein und ersetzt 4,8 Kilometer Passstrecke. Für die Einhebung der Maut (rund 14 Euro/Pkw) wird eine Maut- und Erhaltungsgesellschaft gegründet. Das Paket stieß zuletzt auf erheblichen Widerstand der Opposition, auch im betroffenen Bezirk Reutte machte sich Unmut breit. (apa)
