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Tirols gemeinnützige Bauträger fordern mehr Sanierungsförderungen

Vom Bund - Blicken sehr optimistisch in das Jahr 2024 - Baukosten- und Baupreisindex beruhigen sich - Grundstücksankauf als Herausforderung - Erwartete Betriebskostenexplosion ausgeblieben
Patrick Baldia
Sanierung
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© Wolfgang Spitzbart | Die Tiroler gemeinnützigen Bauträger fordern mehr finanzielle Unterstützung für Sanierungen

Die gemeinnützigen Bauträger Tirols (GBV) haben am Mittwoch bei einer Pressekonferenz vom Bund mehr finanzielle Unterstützung für Sanierungen gefordert. GBV-Obmann Franz Mariacher schwebte dabei eine Art "Bonus für CO2-Ersparnis" vor. Nach den für die Bauwirtschaft turbulenten, vergangenen Jahren gab er indes einen "positiven Ausblick" auf das Jahr 2024. Belastende Faktoren wie rasant steigende Baukosten- und Baupreise sowie Zinsen hatten sich zuletzt beruhigt.

"Die Einsparung von CO2 muss sich lohnen", hielt Mariacher grundsätzlich fest. Leider sei es vielfach so, dass statt dem bestandserhaltenden Bauen aus Kostengründen einfach neu gebaut werde, obwohl der Wunsch nach der Erhaltung der Kernsubstanz da wäre. Der Tausch von Heizungen werde mittlerweile zwar sehr gut gefördert, räumte er ein - doch bei den "Begleitmaßnahmen" von Sanierungen gebe es Nachholbedarf und er merkte an, dass die Gemeinnützigen schließlich nach dem Kostendeckungsprinzip arbeiten müssen. Er stellte sich daher einen "Topf von Bundesseite" für die Dekarbonisierung von Bestandsgebäuden vor. Für Großsanierungsmaßnahmen werden heuer rund 55 Mio. Euro in die Hand genommen.

Dem pflichtete sein Stellvertreter, Alexander Zlotek, bei und verwies auf die Notwendigkeit, künftig bei den Anforderungen und Ansprüchen an die Bauten umzudenken, damit es günstiger werde. Es gelte, "ressourcenschonender" vorzugehen, ansonsten sei das "Wohnen in Tirol auf lange Sicht für niemanden mehr leistbar". Zudem appellierte er an die Gemeinden, im Rahmen der Vertragsraumordnung Grundstücke für die Gemeinnützigen auszuweisen - denn die angemessenen Grundstückskosten seien "weit entfernt vom Verkehrswert" und der Grundstückserwerb für die Unternehmen daher schwer. Es gelte auch, vermehrt auf Nachverdichtungen zu setzen.

Im vergangenen Jahr wurden von den sieben gemeinnützigen Bauträgern 1.015 Wohnungen fertiggestellt - das sind um circa 275 Einheiten weniger als im langjährigen Mittel. Die Zurückhaltung betraf vor allem das erste Halbjahr 2023, im Herbst wurde dann mit vielen Bauvorhaben gestartet. Im Jahr 2024 sollen insgesamt 360 Mio. Euro investiert werden, ein Plus von 20 Prozent im Vorjahresvergleich. Im Neubau rechneten die Verantwortlichen nun mit einem neuen Rekord: "Aktuell befinden sich 2.376 und damit so viele Wohnungen wie noch nie gleichzeitig in Bau". Positiv wurde hier das Wohnbauförderprogramm des Landes hervorgehoben, das für "Rückenwind" sorge.

Während im Vorjahr mit einer massiven Betriebskostensteigerung für die Bewohnerinnen und Bewohner - vor allem aufgrund der hohen Energiepreise gerechnet worden war - konnte Mariacher hier Entwarnung geben. Nachdem sich die Energiepreise abgeflacht hätten, hoffte er, dass man dies auch weitergeben könne. Gestiegene Lohnkosten würden dem allerdings einen Dämpfer geben. Doch insgesamt sei die "befürchtete Explosion für 2024 nicht eingetreten."

Im Durchschnitt vermieten die Gemeinnützigen nun mit einem Quadratmeterpreis von 10,6 Euro brutto. Im freien Markt liege der Preis in den Ballungsräumen bei 15 bis 20 Euro, sah Mariacher ein gutes Angebot der Bauträger. Zudem gäbe es bei vielen Objekten nach fünf Jahren eine Kaufoption. Im Vorjahr wurden 550 Wohnungen ins Eigentum übertragen. (apa)