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Tourismus & Hotels

Ungarns Tourismussektor soll nach vier Wachstumsjahren weiter zulegen. Die Hotels steigerten ihre Umsätze 2014 zweistellig auf knapp eine Milliarde Euro.
Harry Weber

Ungarns Tourismussektor soll nach vier Wachstumsjahren weiter zulegen. Die Hotels steigerten ihre Umsätze 2014 zweistellig auf knapp eine Milliarde Euro. Zum Bruttoinlandsprodukt trägt der Sektor rund 9 Prozent bei. Sehr expansiv ist der Inlandstourismus. Er wird durch ein steuervergünstigtes Vouchersystem stark gefördert. Rund eine Million Ungarn machen davon Gebrauch. Die Anzahl der Übernachtungen ausländischer Touristen lag 2014 mit 12,3 Millionen nur um 2,7 Prozent höher als im Vorjahr. Hauptgruppe sind Deutsche mit rund zwei Millionen Übernachtungen. Stark verringert haben sich wegen der Rubelschwäche die Urlauberzahlen aus Russland. Tourismusinvestitionen werden 2014 bis 2020 verstärkt mit EU-Strukturhilfen gefördert. Schwerpunkte liegen bei der Entwicklung/Restaurierung von Burgen und Schlössern sowie in kleinerem Umfang auch von Bädern. Trotz erster Anzeichen für eine Erholung, obwohl die politische Situation schwierig sei, sind die Hotels in Budapest außergewöhnlich gut ausgelastet. Investoren würden aber derzeit einen Bogen um Ungarn machen, heißt es bei den Branchenkennern unisono. 2014 wurden rund 80 Millionen Euro in den Budapester Hotelmarkt investiert, was einem Anteil von 18 Prozent an den landesweiten Investitionen entspricht. Neben Neuinvestitionen wurden Transaktionen mit einem Volumen von 45 bis 50 Millionen Euro im Zentrum von Budapest für leerstehende Gebäude zur Entwicklung von Hotelprojekten beobachtet. Auch bei diesen Investitionen kamen die Geldgeber, sowie auch beim Eigentümerwechsel des Hotel Intercontinental an Budapests Donauufer, aus dem Mittleren Osten. Außerhalb der Landeshauptstadt ist vor allem die Nachfrage nach 3- bis 4-Stern-Hotels (Investitionsvolumen 3 bis 5 Millionen Euro) stark gestiegen. Nach wie vor zählt Budapest zu den beliebtesten Zielen ausländischer Gäste in Ungarn; die Landeshauptstadt und ihre nähere Umgebung verbuchten im vergangenen Jahr rund 37,7 Prozent aller Übernachtungen. An zweiter Stelle steht traditionsgemäß die Balaton Region, mit dem weltgrößten, natürlichen Heilsee Hévíz mit 20,2 Prozent, gefolgt von der Region West-Transdanubien mit dem Neusiedler See, Sopron und den großen Thermalorten Bad Bük und Bad Sárvár mit 11,2 Prozent. Der Anteil internationaler Gäste lag 2014 in Budapest bei 60,1 Prozent, in der Balaton Region bei 14,7 Prozent und in West-Transdanubien bei 10,7 Prozent. Einen beachtlichen Gästezuwachs von 11,2 Prozent und Übernachtungszahlen von 6,9 Prozent konnten 2014 die ungarischen Kurhotels verbuchen. Mehr als die Hälfte davon, 6,2 Prozent, entfiel auf eine internationale Klientel, die im Durchschnitt 4,5 Tage blieb.