Wie der Standard berichtet, wechselte die fast 13 Hektar große Liegenschaft mit der Trabrennbahn, der Besuchertribüne sowie einer größeren asphaltierten Fläche südlich der Tribünen im Dezember des Vorjahres mehrheitlich den Eigentümer. Entwickler Value One verkaufte 50 Prozent an einige Strabag-Töchter und weitere 25 Prozent an einen gemeinnützigen Bauträger, die WBV-GPA. Dem Vernehmen nach, wird an der Absiedelung der Pferde bereits gearbeitet.
Das Projekt "Weitblick" – ein in Bau befindliches Gewerbehochhaus – wurde im Ende 2024 ebenfalls von der Strabag übernommen. Dieser Deal wurde Anfang Jänner per Aussendung mitgeteilt. Dass am selben Tag auch die Kaufverträge für die Grundstücke mit der historischen Trabrennbahn unterzeichnet wurden, blieb geheim.
Trotz aller Entwicklungspläne beginnt am 21. September auf der Trabrennbahn die Herbst/Winter-Saison. Höhepunkt wird der Großrenntag am 12. Oktober mit dem 126. Internationalen Graf Kálmán Hunyady Gedenkrennen werden.
Wie der Standard weiter berichtet, flossen laut den beiden Kaufverträgen rund zehn Millionen Euro – vorerst. Es gibt, wie heutzutage bei solchen Transaktionen üblich, Nachbesserungsklauseln. Die endgültigen Preise werden erst später eruiert. Bei der WBV-GPA wird es der "höchstmögliche Grundkostenanteil" gemäß Wiener Wohnbauförderung sein.
Was treibt aber Investoren und Entwickler an, "Erholungsgebiete / Sport- und Spielplätze" zu erwerben? Eine Änderung der aktuellen Widmung sei beim "Wien-Plan" nicht angedacht. Beim Wien-Plan handelt es sich um den vor dem Sommer beschlossenen neuen Stadtentwicklungsplan mit einem Zeithorizont bis 2035. "Keine neuen Stadtentwicklungsgebiete mehr", hieß es bei der Präsentation. Die Stadt wolle mit den vorhandenen Flächen auskommen.
Doch das weitläufige Grundstück beflügelt seit Jahren die Phantasie der Bauträger. Denn Pläne für eine Absiedelung des Trabrennvereins werden seither 2011 regelmäßig gewälzt.
Bauträger sind es jedenfalls gewohnt, mit langen Zeithorizonten zu arbeiten, insbesondere gemeinnützige. Michael Gehbauer, Geschäftsführer der WBV-GPA, nun zu einem Viertel Eigentümerin der Rennbahn, spricht gegenüber dem Standard von einem "langfristigen Engagement". Es gebe derzeit keine konkreten Pläne der Stadt für dieses Areal, das sei ihm bewusst. Dennoch: "Falls langfristig eine Entwicklung passiert, dann wollen wir gewährleisten, dass es im Viertel Zwei auch erstmals gemeinnützigen Wohnbau gibt." Zeithorizont? "Fünf bis zehn Jahre."