Österreich sei Europameister im negativen Sinn, warnt Kurt Weinberger, Chef der Österreichischen Hagelversicherung, vor den fatalen Auswirkungen des unkontrollierten Bodenverbrauchs hierzulande. Es gebe kein anderes Land mit derart vielen Einkaufszentren, Parkplätze, Straßen und leerstehende Industrie- und Gewerbeimmobilien wie in Österreich. "Das sind Flächen, die versiegelt sind, und somit kein Wasser aufnehmen und kein CO2 speichern können", erklärt Weinberger. Zudem sei bei versiegelten Flächen die natürliche Kühlung nicht mehr gegeben. Das macht sich besonders im städtischen Bereich als „urban heat island effect“ massiv bemerkbar.
Die Hagelversicherung schlägt ein Bündel an Maßnahmen vor. Dazu gehören unter anderem eine Beschränkung des Bodenverbrauchs auf 2,5 Hektar pro Tag, die Revitalisierung leerstehender Industrie-, Gewerbe- und Wohnimmobilien, den Ausbau des öffentlichen Verkehrs sowie ein Umdenken bei der Umsetzung von Bauvorhaben sowie die Einrichtung einer österreichweiten Leerstandsdatenbank. Ein steuerliches Anreizsystem soll die Revitalisierung leerstehender Immobilien attraktiver machen.