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Trendumkehr: Mehr Zwangsversteigerungen, weniger Erlöse

Fast ein Drittel mehr Termine als im Vergleichszeitraum des Vorjahres - Erlöse auf dem Nievau der Jahre 2014 bis 2016
Michael Neubauer

Der österreichische Markt der Zwangsversteigerung von Liegenschaften war in den letzten 5 bis 6 Jahren durch einen kontinuierlichen Rückgang der Anzahl der zur Zwangsversteigerung anberaumten Termine bei gleichzeitigem starken Anstieg der bei erfolgreicher Versteigerung erzielten Erlöse gekennzeichnet. Im Jahr 2023 haben sich erste Anzeichen der Trendumkehr gezeigt, ein markanter Rückgang der Erlöse war festzustellen. Im Jahr 2024 steigt nun auch die Anzahl der Zwangsversteigerungstermine deutlich: In den ersten 3 Quartalen 2024 wurden um fast ein Drittel mehr Termine anberaumt als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (Q1 bis Q3/2023: 584 Termine; Q1 bis Q3/2024: 760 Termine, + 30,1%). Der durchschnittliche Rückgang der Erlöse fällt nun nicht mehr so deutlich aus wie im Vorjahr, dennoch ist derzeit ein weiterer Rückfall auf das Niveau der Jahre 2014 bis 2016 zu beobachten.

Damit hat nun auch der Zwangsversteigerungsmarkt auf den Anstieg der Zinsen sowie die allgemeine Wirtschaftsentwicklung reagiert. Diese Verzögerung war erwartet worden und scheint auch noch nicht zur Gänze vorbei zu sein. Inwiefern die Verringerung des Zinsniveaus die weitere Entwicklung beeinflussen wird, ist derzeit kaum absehbar.

Seit über 15 Jahren verfolgt SmartFacts Data Services GmbH regelmäßig den Gesamtmarkt der zur Versteigerung anberaumten Liegenschaften, von den zugrundeliegenden Objektbewertungen über die Anzahl der anberaumten Versteigerungstermine bis zum erzielten Verwertungserlös und der Verwertungsdauer. Grundlage dieses Berichts sind die in der SmartFacts-Datenbank lückenlos seit September 2007 erfassten Informationen zu allen Zwangsversteigerungsobjekten in Österreich, deren Bewertungen einschließlich der Verkehrswertgutachten, Schätzwerte und Erlös- und Erfolgsquoten sowie Detailinformationen zu den betreibenden Gläubigern.