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Trendwende am deutschen Immobilienmarkt eingeläutet - Studie

IfW: Immobilien legten erstmals seit zwei Jahren wieder im Wert zu
Patrick Baldia

Auf dem deutschen Immobilienmarkt zeichnet sich einer Studie zufolge eine Trendwende ab. Im Frühjahrsquartal lagen die Immobilienpreise erstmals seit rund 2 Jahren wieder auf breiter Front im Plus, wie das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) am Donnerstag mitteilte. Alle Wohnsegmente – Eigentumswohnungen, Ein- und Mehrfamilienhäuser – sind demnach im Vergleich zum Vorquartal im Wert gestiegen.

Dabei würden auch die aktuellen Inflationsraten übertroffen, so der German Real Estate Index (Greix), ein Gemeinschaftsprojekt der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte, ECONtribute und dem IfW Kiel. "Die Trendwende auf dem Immobilienmarkt ist eingeläutet", sagte IfW-Immobilienexperte Jonas Zdrzalek. "Die große Unsicherheit der vergangenen Jahre und Monate nimmt offenbar ab, und der Ausblick auf sinkende Zinsen stabilisiert den Markt."

Investoren würden erneut Vertrauen in die langfristige Wertsteigerung von Immobilien gewinnen. "Hinzu kommt der Einbruch im Neubaugeschäft, der das Angebot verknappt und damit die Preisdynamik unterstützt", sagte Zdrzalek.

Verglichen mit dem Vorquartal sind von April bis Juni die Preise für Eigentumswohnungen um 2,4 Prozent gestiegen, so die Studie. Die Preise für Einfamilienhäuser legten um 2,0 Prozent zu. Mehrfamilienhäuser verteuerten sich sogar um 4,4 Prozent, im Vorquartal waren die Preise noch um rund 10,5 Prozent gefallen. Speziell in diesem Segment herrsche allerdings aufgrund geringer Transaktionen eine hohe Volatilität, die Aussagekraft sei daher begrenzt, so die Studie.

Auch inflationsbereinigt, also gemessen in aktueller Kaufkraft, legten Immobilien erstmals seit zwei Jahren wieder im Wert zu. Verglichen mit dem Vorjahresquartal liegen jedoch noch alle Wohnsegmente im Minus. "Allerdings ist dieses nun bereits zum dritten Mal in Folge rückläufig", hieß es. "Auch dies ist ein Zeichen der Stabilisierung." Gestiegen ist auch die Zahl der Immobilientransaktionen, verharrt aber auf niedrigem Niveau und nur bei rund 60 Prozent des Durchschnitts von 2019 bis 2021. Bei Neubauten lag das Niveau sogar nur bei rund 35 Prozent. (apa)