Nach einem ausgezeichneten 1. Quartal 2020 stoppte Ende März mit dem ersten Lock-down die Fahrt im weltweiten Baugeschäft abrupt: Aufgrund der gesundheitsbedingten Krise wurden schlagartig viele Baustellen angehalten. Obwohl USA und Europa sich schnell auf die veränderten Bedingungen einstellten und die Projekte in den folgenden Wochen wiederaufgenommen werden konnten, waren Märkte wie Lateinamerika und Asien über Monate stark eingeschränkt. Das schlug sich auf das Geschäft der Doka im zweiten und dritten Quartal 2020 deutlich nieder.
Bei umdasch The Store Makers zeigte sich ein ähnlich diverses Bild, allerdings nach Bereichen. Während der Lebensmittelhandel sowie der Bereich Digital Retail überproportional gut reüssierten, wurden Investitionen in den Bereichen Lifestyle Retail (Mode) und Premium Retail (Luxus und Flughäfen) nicht vollzogen, gestoppt oder storniert. In Summe führte das zu einem fast identen Umsatz der Store Makers im Vergleich zu 2019.
Konsolidiert bedeutet das für die Umdasch Group neben einem Umsatzrückgang auch einen Ergebnisrückgang von € 105 Mio. im Berichtsjahr 2019 auf € 81 Mio. 2020. Infolge eines ausgeglichenen Kostenmanagements inklusive rascher Liquiditäts- und Strukturmaßnahmen konnte der Betriebserfolg dennoch um 4,4 % gesteigert werden. Aufgrund eines proaktiven Working-Capital-Managements hat sich außerdem der operative Cashflow auf € 307 Mio fast verdreifacht. Im gleichen Zeitraum erreichte die Eigenkapitalquote mit 61,4 % eine historische Marke.
Weichenstellung mit drei Akquisitionen
Neben dem Managen der Corona-Krise standen die Zeichen bereits 2020 wieder auf Zukunftsfähigkeit und nachhaltigen Investitionen. Die Doka beteiligte sich an dem amerikanischen Gerüstehersteller AT- PAC. Dies bedeutet für die Schalungstechniker neben einem neuen Standbein auch den Eintritt in ein neues Kundensegment. So zählen zukünftig die Öl- oder Gasindustrie aber auch die Petrochemie zu den Kunden. Ebenfalls neue Kunden sowie eine wettbewerbsfähige Produktion holten sich 2020 auch umdasch The Store Makers mittels einer Mehrheitsbeteiligung am türkischen Ladenbauer Madosan an Bord, einem Unternehmen, das auf Metall- und Schwerlastregale spezialisiert ist. Und auch die Umdasch Group Ventures ging 2020 eine neue Beteiligung ein: mit einem Investment in das Grazer Start-up shopreme, das sich auf die Digitalisierung des stationären Einkaufsprozesses fokussiert hat.
Ausblick 2021
Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2021 gestaltet sich nach einem erfreulich absolvierten 1. Halbjahr äußerst positiv. Auch im heurigen Jahr ist mit einer starken Investitionstätigkeit zu rechnen. Umsatz und Ergebnis auf dem Vorkrisen-Niveau 2019 erscheinen zum aktuellen Zeitpunkt erreichbar. Unsicherheiten bestehen vor allem in der weltweiten Rohstoffverknappung bei Holz und Stahl sowie weiteren regionalen Lock-downs in Ländern mit niedriger Durchimpfung und hohen Corona-Infektionszahlen. Doppelter Generationenwechsel
Sowohl in der Umdasch Group als auch in der Schalungstochter Doka kommt es mit 1. Juli 2021 zu einem Generationenwechsel. Wie bereits kommuniziert übernimmt Wolfgang Litzlbauer den Vorstandsvorsitz der gesamten Unternehmensgruppe. Andreas Ludwig bleibt dem Unternehmen als Aufsichtsrat der Doka und umdasch The Store Makers verbunden und wird außerdem den Bereich Corporate Relations übernehmen.
In der Doka tritt Robert Hauser, seit 2018 als Regionsleiter, später als Mitglied der Geschäftsleitung im Unternehmen, mit 1. Juli 2021 an die Stelle von Harald Ziebula, der in den Ruhestand tritt.