Wegen des Hochwassers in weiten Teilen Österreichs haben die Donau-Kraftwerke ihre Wehrfelder teilweise geöffnet und die Stromerzeugung gedrosselt. An den Kraftwerken Ybbs-Persenbeug und Melk wurden in der Nacht auf Samstag auch die Schiffsschleusen zur Wasserabfuhr eingesetzt, beide Kraftwerke haben derzeit die Stromerzeugung eingestellt, erklärte der Verbund der APA auf Anfrage. Auch die Wasserkraftwerke der EVN sind fast alle außer Betrieb.
"Nur die Kampkraftwerke erzeugen Strom, da das Wasser aus den Stauseen zu großen Teilen über die Turbinenstollen abgearbeitet werden muss um es an den Kamp abgeben zu können", sagte EVN-Sprecher Stefan Zach der APA auf Anfrage. "Beim Kraftwerk Ottenstein etwa gehen 100 Kubikmeter pro Sekunde durch den Turbinenstollen in den Kamp."
Beim Verbund rechnet man laut Sprecherin Ingun Metelko mit weiteren Einschränkungen bis Mitte oder Ende der Woche, abhängig von der weiteren Hochwasser-Entwicklung.
Weil Flusskraftwerke keine Speicher haben, um Hochwasser zurückzuhalten, müssen die Mitarbeiter der Kraftwerke vor Ort rund um die Uhr Treibholz vor dem Turbinenlauf entfernen. Das überschüssige Wasser wird über die Wehrfelder abgeleitet, dadurch steigt der Wasserspiegel unterhalb des Kraftwerks und das für die Stromerzeugung notwendige Gefälle nimmt ab. Die Turbinen drehen sich immer schwächer und werden schließlich abgestellt - Speicherkraftwerke und Gaskraftwerke müssen einspringen. (apa)