News

Variabel verzinste Wohnkredite werden für viele zu teuer - Umfrage

Jeder zweite mit variabel verzinstem Wohnkredit fürchtet, bei steigenden Zinsen die Raten nicht mehr stemmen zu können - durchblicker rät zu Umstieg auf Fixzins
Patrick Baldia
Finanzierung
Finanzierung
© AdobeStock: Die Kosten für einen variablen Kredit sind in den vergangenen Monaten stark gestiegen

Wer einen variabel verzinsten Wohnkredit hat, war in den vergangenen Monaten im Zuge des steigenden Zinsniveaus mit deutlich steigenden Raten konfrontiert. Viele Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer kommen laut einer druchblicker-Umfrage mittlerweile an ihre Grenzen: So befürchtet jeder zweite Befragte, seine Kreditraten nicht mehr zahlen zu können, sollten die Zinsen weiter ansteigen. durchblicker hat im Mai und Juni 1.200 Menschen in Österreich befragt.

Die Kosten für einen variablen Kredit sind in den vergangenen Monaten stark gestiegen. Mit derzeit rund 4 Prozent haben sich die Zinsen im Vergleich zum Vorjahr laut der Vergleichsplattform verdoppelt. In Österreich besitzen mit 46 Prozent aller Immobilien-Kreditnehmer relativ viele Konsumenten einen variabel verzinsten Kredit. Von ihnen bangen wiederum 53 Prozent, umgerechnet rund 200.000 Haushalte, ob sie ihren Kredit nach der nächsten Zinserhöhung noch stemmen können. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird am heutigen Donnerstag ihre aktuelle Zinsentscheidung bekanntgeben. Erwartet wird, dass die Zinsen erneut um 0,25 Prozentpunkte angehoben werden.

In Anbetracht der Lage rät durchblicker zu einem Wechsel auf einen fix verzinsten Kredit. Denn ein Fixzinskredit ist mittlerweile deutlich billiger als ein variabel verzinster Kredit. Für 10 Jahre Laufzeit liege der Zins bei 3,65 Prozent, für 15 Jahre bei 3,80 Prozent und für 20 Jahre bei 3,50 Prozent. "Wenn man weiß, dass man sich weiter steigende Zinsen nicht mehr leisten kann, macht Umsteigen auf einen Fixzinskredit auch jetzt noch Sinn, auch wenn ungewiss ist, wie sich die Zinsen in den kommenden Jahren weiter entwickeln werden", so Andreas Ederer, Immobilienfinanzierungsexperte bei durchblicker, laut Aussendung vom Donnerstag.

Die Sparzinsen bewegen sich dagegen deutlich langsamer nach oben als die Kreditzinsen. Seit Beginn des Jahres habe es kaum Sparzinserhöhungen bei österreichischen Banken gegeben, vor allem bei den längerfristigen Veranlagungen habe sich kaum etwas getan, heißt es vonseiten der Plattform. Für ein Jahr Bindung bekomme man maximal 3,15 Prozent Fixzinsen. Bei drei Jahren Bindung seien es maximal 3,25 Prozent statt 3,20 Prozent im Jänner. Für direkt fällige Einlagen bekommen Neukunden bis zu 2,50 Prozent Startzinsen, im Jänner seien es noch 2,0 Prozent gewesen. (apa)