In der Betriebswirtschaftslehre bedeutet Liquidität die Fähigkeit eines Wirtschaftssubjekts, seine fälligen Verbindlichkeiten jederzeit, also fristgerecht und uneingeschränkt, begleichen zu können. Unter den genannten Wirtschaftssubjekten fallen alle Marktparteien, also Personen, welche sich am Wirtschaftsleben beteiligen. Dazu zählen beispielsweise alle natürlichen Personen (Menschen), aber auch juristische Personen (z. B. Unternehmen oder Staat). Liquide zu sein, ist für jedes Unternehmen von hoher Bedeutung, da nur so das Vertrauen in ein Unternehmen gewährleistet werden kann.
Im Gegensatz zur Liquidität steht die Illiquidität, also die Zahlungsunfähigkeit, was in weiterer Folge zur Verschuldung und Insolvenz führen kann.
Kurzarbeit, Härtefallfonds, Fixkostenzuschuss und Umsatzersatz, Kreditgarantien, Stundungen von Steuern – viele Maßnahmen haben die Sicherstellung der Liquidität im Fokus.
Allein Vermieter scheinen aus Sicht der Politik keine Liquidität zu benötigen. Es ist offensichtlich: Vermieter haben keine Lobby. Zumindest keine, die sich ausreichend Gehör verschaffen kann. Auch Vermieter sind Unternehmer: Sie kalkulieren mit regelmäßigen Mieteinnahmen und bestreiten gegebenenfalls ihren Lebensunterhalt aus diesen. Sie haben Liquiditätsplanungen und Finanzierungen an regelmäßig wiederkehrenden Mieteinnahmen ausgerichtet, sehen sich selbst Zahlungsverpflichtung gegenüber Dritten ausgesetzt und fragen sich, wie sie mit einem großflächigen Wegbrechen von Mieteinnahmen bei wirtschaftlichen Schieflagen umgehen können.
Auch wenn derzeit die Wirtschaft stillsteht, nach dem Wiederhochfahren der Wirtschaft werden Geschäftslokale und Büros benötigt, die funktionieren.
Vermieter und Verpächter von Geschäftsflächen im Regen stehen zulassen wird sich wohl rächen. Auch Vermieter können – siehe oben – in die Insolvenz rutschen. Vor allem aber: Vermieter und Verpächter werden ihre Lehren ziehen. Sie werden – um bei einer weiteren Pandemie nicht mehr am falschen Fuß erwischt zu werden, höhere Liquiditätsreserven aufbauen – und weniger in die Substanz investieren.