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VF+B-Wohn-Index: Preisanstieg schwächt sich ab

Eigentumswohnungen verteuerten sich mit einem Preisanstieg von 1,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal Q1/2021. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern stiegen die Preise nur noch um 0,4 Prozent.
Michael Neubauer

Der F+B-Wohn-Index Deutschland als Durchschnitt der Preis- und Mietentwicklung von Wohnimmobilien für alle Gemeinden in Deutschland stieg im 2. Quartal 2021 im Vergleich zum Vorquartal um 0,7 Prozent und im Vergleich zum Vorjahresquartal um 3,2 Prozent. Die mit dem Index gemessene Wachstumsdynamik hat sich also im Verlauf des 2. Quartals 2021 in der Gesamtschau des deutschen Wohnimmobilienmarktes abgeschwächt. Ursache waren die deutlich reduzierten Preissteigerungen für Eigentumswohnungen und Einfamilien-häusern.

„Das Eigentumssegment dämpfte also erstmals nach vielen Jahren die Entwicklung des Gesamt-Indexes, während die Mieten überdurchschnittlich anzogen“, erklärte F+B-Geschäftsführer Bernd Leutner. Ob diese bemerkenswerte Entwicklung eine Trendumkehr dar-stellt, kann aktuell noch nicht sicher beurteilt werden. Deutlich wird aber auf jeden Fall, dass der deutsche Wohnungsmarkt in Bewegung ist, so Leutner.

Nach einer kurzen Aufholphase im 1. Quartal 2021 hat sich Preisdynamik im Eigentumssegment im Vergleich zu Neuvertrags- und Bestandsmieten also deutlich abgeschwächt. Eigen-tumswohnungen verteuerten sich mit einem Preisanstieg von 1,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal Q1/2021. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern stiegen die Preise nur noch um 0,4 Prozent. Auch im Vergleich zum Vorjahresquartal Q2/2020 lagen die Eigentumswohnungen mit 4,5 Prozent deutlich vor den Ein- und Zweifamilienhäusern, die sich um 3,6 Prozent verteuerten.

Bei der Interpretation dieser Entwicklung sollte die Entwicklung der Anzeigenvolumina berücksichtigt werden. So sind die Anzeigen im Wohneigentum-Segment (ETW und EZFH) von Q2 zu Q1/2021 um 23 Prozent zurückgegangen. Ein Teil dieses Rückganges ist nach Ansicht von F+B auf ein Mehr an Direktvermarktung unter Umgehung der Online-Portale zurückzuführen. Verschiebungen bei den Anteilen der einzelnen Preissegmente beeinflussen dann aber auch die indexierte Darstellung der Preisentwicklung. „Kaufimmobilien werden immer schneller abverkauft, der sogenannte ‚time on market‘ sinkt. Für das obere Preissegment trifft dies in besonderem Maße zu, so dass insgesamt weniger Wohnungen aus diesem Segment gleichzeitig öffentlich angeboten werden“, sagte der F+B-Wohnungsexperte.