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Vio Plaza: Nachhaltiges Innovationsprojekt nutzt Kanal zur Energieversorgung

Wien Energie stellt in Wien Meidling innovatives Abwärmeprojekt vor: 180m langer Wärmetauscher im Kanal wird für Wärme- und Kälteversorgung des Gebäudes genutzt
Patrick Baldia
VioPlaza
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Bis Ende des Jahres soll das Vio Plaza, das direkt an der U4-Station „Meidling Hauptstraße“ liegt, fertig gebaut sein und 3.500 Menschen Platz für Wohnen, Arbeiten und Freizeit bieten. Wien Energie war wesentlich an der Planung beteiligt und errichtet die Wärme- und Kälteerzeugungsanlagen vor Ort. Dem Innovationsprojekt liegt ein smartes „Wärme-Recycling“ zu Grunde: Sowohl die lokale Abwärme aus der Kälteproduktion als auch der Kanal selbst werden direkt vor Ort als Energiequellen genutzt. „Wien hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu sein. Der Umstieg auf umweltfreundliche Heizformen und die Nutzung vorhandener Abwärme ist dafür ein entscheidender Erfolgsfaktor. Wir machen aus Abwärme grüne Energie und sichern mit alternativen Lösungen die Wärme- und Kälteversorgung der Stadt nachhaltig,“ sagt Michael Strebl, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Wien Energie.

Wie funktioniert das?

Eine tragende Rolle übernimmt ein 180 Meter langer Wärmetauscher, der im Zuge der Umverlegung eines Teils des Hauptkanals in diesen integriert wurde. Dank des Wärmetauschers kann die im Kanalwasser vorherrschende Grundtemperatur von durchschnittlich 16 Grad Celsius in der hauseigenen Energiezentrale mittels Wärmepumpe weiter erhöht werden, um sowohl Wohnungen als auch Gewerbeflächen in den kalten Monaten zu heizen. Noch ein Plus dieses Mehrwegsystems: Die im Sommer durch die Kühlung der Räume anfallende Abwärme kann einerseits gleich in das lokale Fernwärmenetz eingespeist werden und so Warmwasser für das umliegende Grätzl erzeugen und andererseits auch gleich über den Kanal abgegeben werden. Damit sind konventionelle Rückkühler, die üblicherweise bei herkömmlichen Klimaanlagen die warme Abluft in die Umgebung abgeben, überflüssig. 

Nutzung von Abwärme in Wien

Wie lässt sich Wärme nutzen, die sowieso schon vorhanden ist? Dank vieler Innovationen in der Wärmenut­zung ist Wien Energie heute schon in der Lage, Abwärme aus Gewerbe- und Industriebetrieben weiterzuverwen­den. Neben der Schnittenheizung bei Manner in Wien Ottakring oder der Abwärmenutzung der Therme Wien in Oberlaa setzen Großprojekte wie die Fernwärme-Einspeisung, die über eine Großwärmepumpe aus der ebs Kläranlage passiert, große Hebel um. Damit stellt Wien Energie Schritt für Schritt sicher, dass Wien mehr und mehr mit Energie aus Wien versorgt und bis 2040 klimaneutral werden kann.