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Volksoper Wien erstrahlt im neuen Glanz

Reisinger Kutscher gestalten zusammen mit Peter Weisz die Publikumsgarderoben der Volksoper Wien
Lorenz Selinger
Lorenz Selinger
Volksoper Wien erstrahlt im neuen Glanz
© Alexander Chitsazan
Volksoper Wien erstrahlt im neuen Glanz
© Alexander Chitsazan
Volksoper Wien erstrahlt im neuen Glanz
© Alexander Chitsazan
Volksoper Wien erstrahlt im neuen Glanz
Volksoper Wien erstrahlt im neuen Glanz
Volksoper Wien erstrahlt im neuen Glanz

Reisinger Kutscher wollen gemeinsam mit dem Designer Peter Weisz den Publikumsgarderoben der Volksoper Wien neues Leben verleihen. Der Entwurf zeichnet sich aus durch die Lichtgestaltung, Materialien und dem Dialog mit der ikonischen rosa Außenfassade.

Seit einigen Jahren setzt die Volksoper Wien gezielte Initiativen, um ein jüngeres Publikum für ihr Haus zu begeistern. Neben dem Musiktheater-Repertoire werden auch am und im Gebäude selbst kontinuierlich markante Akzente gesetzt: von der auffälligen Fassadengestaltung mit Signalwirkung über die von Architekt Hermann Czech entworfenen Buffets bis zu den prägnanten Metalldecken und Wandlampen von Architekt Helmut Richter. Jüngster Meilenstein dieser Modernisierungsoffensive ist die Neugestaltung der seit den 1960er Jahren bestehenden Publikumsgarderoben – umgesetzt vom dem Planerinnenduo Reisinger Kutscher in Zusammenarbeit mit Designer Peter Weisz.

„Die Volksoper ist Wiens vielseitigstes Opernhaus, ein Musiktheater ohne Grenzen für ein Publikum ohne Grenzen. Unsere Besucher:innen sollen sich an der Volksoper willkommen fühlen. Noch bevor sich der Vorhang hebt, begrüßt sie unser Publikumsdienst an den neu gestalteten Garderoben, deren elegantes, zeitloses Design die besondere Atmosphäre unseres Hauses widerspiegelt.“
—Christoph Ladstätter, Kaufmännischer Geschäftsführer der Volksoper 

Die sechs neuen Garderoben – jeweils zwei in Parterre, Balkon und Galerie – reagieren auf die runde Fassade des Gebäudes. In Parterre und Balkon setzen die neuen Garderobenpulte eine bewusste Gegenbewegung zur Fassade, gekennzeichnet durch eine konvexe Krümmung.

„Uns war wichtig, auf die architektonischen Besonderheiten des Gebäudes sensibel einzugehen und zugleich ein modernes Statement zu setzen.“
—Rita Reisinger

Die vormals durchgehenden, von Wand zu Wand reichenden Garderobenpulte wurden vollständig von den Wänden gelöst und in einzelne Segmente unterteilt. Diese neue Anordnung strukturiert den Raum neu und soll der Garderobenzone spürbar mehr Lebendigkeit verleihen. Die Pulte sind aus einer soliden Holzkonstruktion gefertigt und  setzen mit ihrer tiefroten Rosso Levanto Verkleidung einen starken farblichen Akzent.

„Der Reiz liegt im Spannungsfeld zwischen vorhandener Bausubstanz und zeitloser Gestaltung. In der Volksoper wurde der Bestand so zur Basis und Inspiration unseres Projektes.“
—Doris Kutscher

Komplettiert wird das Ensemble durch gebogene Holz-Rückwände in einem dezenten Rosé-Ton, die die freistehenden Pulte wie eine Spange fassen und den Raum optisch zusammenhalten. Der Farbton korrespondiert mit der markanten Außenfassade der Volksoper und schafft so einen Dialog zwischen Innen- und Außenarchitektur. Neben ihrer ästhetischen Wirkung bieten die Rückwände auch praktische Funktionen: Sie integrieren Flächen für Prospekte und beherbergen dezent notwendige Ausstattung wie Sitzgelegenheiten, Schirmständer und Feuerlöscher.

REISINGER KUTSCHER sind bekannt für nachhaltige Konzepte beim Bauen im Bestand. Dementsprechend wurde vorhandenes Mobiliar genau geprüft und teilweise integriert. Die bestehenden Garderobenhaken wurden neu beschichtet und so bewusst erhalten. Ebenso bleiben die Lichtstrahler und die Metalldecke bestehen. Als atmosphärisches Gegenstück erhellen nun neue ausdrucksstarke Luster den Raum.

Design trifft Handwerkskunst

Im engen Austausch mit REISINGER KUTSCHER brachte Peter Weisz seine Erfahrung in Materialästhetik und handwerklicher Präzision ein. So wurde der tiefrot marmorierte Rosso Levanto als Herzstück der neuen Garderoben inszeniert, dessen lebendige Maserung im Dialog mit der Architektur steht. Die Lichtinstallation erhielt durch ein spezielles Nanocoating mit sanftem Farbverlauf eine zusätzliche atmosphärische Ebene – ein feines Zusammenspiel von Licht und Oberfläche, das die Eleganz des Materials hervorhebt und dem Raum eine warme, zeitlose Ausstrahlung verleiht.

„Das Licht fungiert hier nicht nur als Beleuchtung, sondern als emotionales Gestaltungsmittel – ein zentrales Vehikel im Theater, um Stimmungen zu erzeugen. Die Möblierung ist gediegen und elegant, sie spiegelt die Würde des Hauses wider – eine Bühne für alle, für das Volk.“
—Peter Weisz, Designer