Sie haben ja 2021 rund 670 Millionen Euro in neue Objekte investiert und auch zu Jahresbeginn angekündigt, für weitere 500 Millionen Euro Objekte und Projektentwicklungen kaufen zu wollen. Sind diese Pläne trotz Zinswende auf Schiene?
Gawain Smart: Anders als 2021, als wir unsere Transaktionspläne sehr gut umsetzen konnten und Covid-bedingt eher auf der Vermietungsseite einige Schwierigkeiten hatten, sind wir jetzt mit der umgekehrten Situation konfrontiert: Unsere Häuser sind voll bis unters Dach, bei den Transaktionen hinken wir hingegen etwas nach. Einiges von dem, mit dem wir uns seit dem ersten Quartal beschäftigen, werden wir jedenfalls bis Ende 2022 auch abschließen können.
Man muss ganz klar sagen, dass die politischen Rahmenbedingungen in Deutschland aktuell mit Fragezeichen versehen sind – Stichworte KfW-Förderungen (für Kreditanstalt für Wiederaufbau, deutsche Förderbank, Anm.) und Bestandssanierungs-Förderung. Daher fehlt etwas die Klarheit dazu, wie Transaktionen durchgeführt werden können. Das führt natürlich dazu, dass viele Marktteilnehmer vor allem auf der Entwicklungsseite mit den Füßen auf der Bremse stehen.
Das heißt, das Angebot ist begrenzt?
Ja, wir würden gerne kaufen. Auch mehr, als wir es im Moment tun, aber es ist auch praktisch nichts verfügbar. Weder Projektentwicklungen, noch Objekte oder Grundstücke.
Sind Sie vom Zinsanstieg nach vielen Jahren praktisch nicht vorhandener Zinsen überrascht worden?
Wir haben in unseren Underwritings schon früh angefangen, höhere Zinsen zu stressen. Somit sind wir von den heuer erfolgten Zinserhöhungen von Fed und EZB nicht auf dem falschen Fuß erwischt worden. Aber man muss schon sagen, dass wohl kaum ein Marktteilnehmer damit gerechnet hat, dass die Zinsen innerhalb weniger Wochen so steil ansteigen würden. Viele haben wohl einen längeren Anpassungsprozess erwartet.
Das komplette Interview lesen Sie in der Ausgabe 06 des ImmoFokus.